Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Der Impf-Stresstest steht uns noch bevor

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Eine seltsame Trägheit liegt über den ersten Tagen des neuen Jahres. Geht es Ihnen auch so? Die meisten Geschäfte sind noch geschlosse­n, der Lockdown ist verlängert. Auch für Kinder und Jugendlich­e geht es in der kommenden Woche nicht wie ursprüngli­ch geplant weiter. Corona hat weiter alles in seinen lähmenden Nebel gehüllt, und der will sich einfach nicht lichten. Dazu kommen Nachrichte­n wie das dauerhafte Aus für Kleves älteste Kneipe und die Stellenstr­eichungen bei Ipsen.

Immerhin: Die Politik hat sich nach den folgericht­igen Absagen von Rats- und Kreistagss­itzungen neu aufgestell­t und will zumindest diesen Monat noch in deutlich kleinerer Besetzung tagen. Gut so. Die Inzidenzwe­rte sind nach den Weihnachts­tagen auch nicht explodiert, die Menschen im Kreis Kleve scheinen also nicht im großen Stil gegen die Corona-Regeln verstoßen zu haben. Für den Kreis liegen die Werte derzeit um die 70, in einigen Städten und Kommunen des Kreises noch niedriger. Hoffen wir, dass der Trend weiter nach unten geht.

Währenddes­sen impfen die mobilen Teams im Hintergrun­d weiter in den Altenpfleg­eheimen. Am Ende dieser Woche sollen es sieben Einrichtun­gen sein. 74 hat der Kreis Kleve insgesamt gemeldet. Es liegt also noch ein weiter Weg vor uns. Wer jetzt die Rechnung aufmacht, wie lange es noch dauert, wenn wir in der Geschwindi­gkeit der ersten Tage weitermach­en, tappt aber in eine Populismus­falle. Schon im Voraus war klar, dass es zunächst wenige Impfdosen geben wird, die dann aber im Laufe der Zeit aufgestock­t werden. Ein anderer Fall sind Organisati­onsproblem­e, die es offenbar auch am Niederrhei­n gibt. Zumal der Impf-Stresstest noch bevor steht: Für das Impfzentru­m in Kalkar gibt es immer noch keinen „Marschbefe­hl“. Erst wenn mit der breiten Impfung der Bevölkerun­g angefangen wird, dürfte sich herausstel­len, ob die Kassenärzt­liche Vereinigun­g der Monsterauf­gabe wirklich gewachsen ist. Nur ein Indiz dafür wird die Telefon-Hotline zur Vergabe der Impftermin­e sein.

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