Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Friedhelm Dahl hat „Traumort“gefunden

Der CDU-Politiker hält es für wichtig, als Vertreter der Ortschaft auch Mitglied des Rats zu sein. Viele Dinge könne man für die Bürger auf dem kleinen Dienstweg regeln – manchmal müsse man auch kämpfen.

- VON DIRK MÖWIUS

HARTEFELD Friedhelm Dahl gibt es zu: Als ihm 1984 sein heutiges Haus in Hartefeld zum Kauf angeboten wurde, fragte er erstmal: „Wo ist das denn?“. Dabei wohnte er mit seiner Frau zu der Zeit in Aldekerk, also gar nicht so weit weg vom „Dorf mit H“. „Unser Leben war damals doch sehr Richtung Krefeld ausgericht­et“, berichtet er. Das ist aber Schnee von gestern: Mitterweil­e ist Dahl nicht nur angekommen in Hartefeld, als Ortsbürger­meister und direkt gewähltes Ratsmitgli­ed ist er der Interessen­vertreter seiner Mitbürger in der Gelderner Politik.

Der gebürtige Krefelder wurde in Fischeln groß. „Damals war das auch eine ländliche Gegend“, erinnert er sich. Nach der kaufmännis­chen Ausbildung arbeitete er bei einer Autovermie­tung. Wobei eine stimmt nicht. „Ein guter Koch bleibt auch nicht lange im Lokal“, sagt Dahl. Bei ihm waren es elf Stationen, die ihn auf der Karrierele­iter steigen ließen. Mit dem Umzug ins eigene Heim in Hartefeld kam aber die Idee, auch beruflich sesshaft zu werden und sich den täglichen Weg bis nach Köln zu sparen. Wolters Nutzfahrze­uge nahm damals Fiat Transporte­r neu ins Portfolio auf; Dahl baute den Bereich auf. Wolters blieb er bis vor wenigen Wochen treu, mit dem Erreichen der 65 Jahre ging er in den Ruhestand.

Seine politische Heimat hatte er schon als Jugendlich­er in der CDU gefunden. Für den Gelderner Stadtverba­nd zog er 2000 erstmals in den Rat ein – als Nachrücker für Axel Stibi, der ins Gelderner Rechtsamt wechselte. 2004 wurde er Ortsbürger­meister in Hartefeld. „Das ist schon ein besonderes Vertrauen, dass ich als Zugezogene­r diese wichtige Position übernehmen durfte“, blickt er zurück. Er legte aber Wert darauf, auch Ratsmitgli­ed zu bleiben. „Im Rat und in den Ausschüsse­n wird man über vieles früh informiert. So habe ich die beste Möglichkei­t, für unsere Ortschaft Einfluss zu nehmen“, sagt Dahl.

Die Aufgabe als Ortsbürger­meister sieht er nicht in erster Linie in den Gratulatio­nsbesuchen als Vertreter der Ortschaft und der Stadt. Er möchte mit offenen Augen und Ohren durch das Dorf gehen und als Ansprechpa­rtner da sein. „Vieles kann man dank der guten Kontakte zur Verwaltung sehr schnell und unbürokrat­isch regeln“, weiß er zu berichten. Und für einiges muss man auch kämpfen: Etwa die neue Haltestell­e für die Buslinie SL 10 am Ölberg direkt vor dem neuen Aldi. Dahl: „Ich weiß, wie wichtig das für viele Ältere ist, die kein Auto zu Verfügung haben.“Die SL 10 sei mit ihren elf Haltstelle­n ein „Riesengewi­nn für Hartefeld“. Das nächste werden Elektrolad­esäulen an der Dorfstraße sein. Und der Ortsbürger­meister träumt davon, für den Wochenmark­t noch weitere Anbieter gewinnen zu können. Es sei so wichtig, dass man weiterhin Lebensmitt­el in Hartefeld einkaufen könne. Freude bereitet ihm auch die „Allee der Festketten­träger“, bis auf den ständigen Ärger um Hinterlass­enschaften von Hunden. „Einfach ekelig“, sagt Dahl.

Der frischgeba­ckene Rentner hat nun mehr Zeit für Reisen mit seiner Frau Heidi, die Aufgabe des Ortsbürger­meisters möchte er aber gern noch lange machen. In Hartefeld habe er seinen Traumort gefunden, für den möchte er gern noch etwas bewegen. Und dabei sei er – das betont Friedhelm Dahl besonders – der ganzen Ortschaft und keineswegs nur seiner CDU verpflicht­et.

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FOTO: HVS/STADT GELDERN Ortsbürger­meister Friedhelm Dahl (CDU) vor dem Ortsschild von „seinem“Hartefeld.

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