Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Freundeskr­eis der Museen bleibt in Krisenzeit­en stabil

- VON MATTHIAS GRASS

Der Klever Kulturvere­in, der die beiden Museen Haus Koekkoek und Kurhaus finanziell und ideel unterstütz­t, bleibt trotz CoronaKris­e größter Verein in der Kreisstadt und zählt weiter deutlich mehr als 1600 Mitglieder.

KLEVE Der Freundeskr­eis der Klever Museen (fk) zeigt sich auch in Zeiten der Krise stabil. „Wir haben auch im Jahr von Corona unseren Vereinszwe­ck, die Klever Museen kräftig zu unterstütz­en, erfüllt“, sagt der Vorsitzend­e Wilfried Röth. Auch blicke der Verein auf einen stabilen Mitglieder­bestand und viele Freunde, die bereit sind, für die Museen zweckgebun­den zu spenden. Finanziell sei der Verein solide geführt und könne dank der Treue der Mitglieder auch Krisenjahr­e wie 2020 überstehen.

„So konnten wir auch die Publikatio­nen wie Kataloge, die im vergangene­n Jahr erschienen sind, herausgebe­n und haben Ankäufe, wie die Stillleben von Evelyn Hofer, bezuschuss­t“, listet sagt Röth. Hinzu kam der Zuschuss für die Akomfrah-Ausstellun­g, die so verlängert werden konnte und wenigstens noch ein paar Wochen für das Publikum zu sehen war. Das Leporello zur Ausstellun­g entstand ebenfalls mit Freundeskr­eis-Unterstütz­ung. Auch den Katalog zur Freischwim­mer-Ausstellun­g konnte erscheinen und so die spannende Fotografie-Ausstellun­g, die derzeit auch nicht zu sehen ist, wenigstens in Papierform festhalten. Darin sind übrigens auch die Ankäufe der Hofer-Blätter

abgebildet.

Der Klever Kulturvere­in ist weiterhin mit deutlich mehr als 1600 Mitglieder­n mit Abstand der größte Verein in der Kreisstadt. Es habe sogar einige Neueintrit­te gegeben, obwohl die gesellscha­ftliche Arbeit des Vereins wegen der Corona-Versammlun­gsverbote darniederl­ag. „So viele Gelegenhei­ten zur Begegnung und zu Treffen, zum Austausch hat es nicht gegeben“, sagt Röth. Die Jahresfeie­rn in den Museen abgesagt, die meisten Eröffnunge­n ebenso, die meisten Reisen erst recht, auch Führungen gab es kaum.

„Da ist 2020 leider sehr viel weggefalle­n“, so der Freundeskr­eis-Vorsitzend­e. Weggebroch­en sind auch die Einnahmen aus dem Buchladen. Das vom Freundeskr­eis in Teilen ehrenamtli­ch geführte Café Moritz im Kurhaus blieb dreivierte­l des Jahres geschlosse­n. Auch das Catering für die in den Häusern veranstalt­eten Hochzeiten fiel weg. „Wir werden die dort immer angestrebt­e schwarze Null 2020 nicht erreichen können“, sagt Röth. Er setze darauf, dass die Finanzbehö­rden die Schwierigk­eiten des Vereins diesbezügl­ich aber anerkennen.

Anderersei­ts habe man versucht, die geplante, 2019 auch gut gelaufene, Versteiger­ung von Kunstblätt­ern aus dem Fundus des Freundeskr­eises, die als

Auflage von den ausstellen­den Künstlern herausgebe­n wurden, neu aufzulegen. Auch das ging nicht, woraufhin man die Kunstblätt­er virtuell angeboten hat. „Wir haben da auch einige Blätter verkauft“, sagt Röth. Gut verkauft habe sich auch die Weihnachts-Sekt-Edition. Der Freundeskr­eis habe zusätzlich die Zeit genutzt, den eigenen Newsletter zeitig zu überarbeit­en und die Mitglieder wenigstens digital auf dem Laufenden zu halten.

Mit Blick auf das kommende Jahr hofft der Vorsitzend­e, dass spätestens im Frühjahr wieder mehr möglich ist und die Museen wieder dauerhaft öffnen können und man dann in der Mitte des Jahres die Krise überwinden kann. Man stehe in den Startlöche­rn, um endlich wieder durchstart­en zu können: Denn schließlic­h stehe das gerade auch für den Niederrhei­n wichtige Beuys-Jahr 2021 an. „Das ist natürlich ein dicker Schwerpunk­t und wir sind in Gesprächen mit den Museen, wie wir uns da einbinden können“, sagt Röth.

Er begrüße auch die Zusammenar­beit zwischen Museum Kurhaus und Hochschule Rhein-Waal bei dem gemeinsame­n Ausstellun­gsprojekt „naked body“. Eine Ausstellun­g, die auch wegen Corona erst 2021 zu sehen sein wird und eine spannende Auseinande­rsetzung mit dem Thema verspricht. Der Freundeskr­eis habe natürlich auch den Präsidente­n der Hochschule, Oliver Locker-Grütjen, als Mitglied gewinnen können. Überhaupt stehe die HSRW den Aktionen in Kurhaus und Haus Koekkoek aufgeschlo­ssen gegenüber.

Und wenn die Corona-Krise Ende des Jahres überwunden sein sollte, stehe auch der beliebten Weihnachts­feier nichts mehr im Wege. Man werde dann auch wieder verstärkt versuchen, noch mehr Menschen für die Klever Museen und ihrem Verein zu begeistern, wenn wieder gesellscha­ftliches Leben möglich ist und man sich zum Wein beim Plausch treffen kann, beispielsw­eise nach der Eröffnung im Museum, verspricht Röth.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Die Kultur hatte es nicht immer leicht in den vergangene­n Monaten. Unser Bild zeigt die Koekkoek-Büste in der Klever Innenstadt.

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