Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Elfjähriger wirbt für Skater-Anlage
Jan Rickers schrieb den Bürgermeistern und freut sich über die Resonanz, stellvertretend für alle Jugendlichen. Inliner, Scooter und BMX-Rad: Er hält die modernen Formen von Rollschuhen, Tretrollern und Fahrrädern für zeitlos, eine Anlage für Kinder und Jugendliche für nachhaltig.
RHEURDT Jan Rickers ist jeden Tag mit seinem Stuntscooter unterwegs. Der Rheurdter hat die neue Form des Tretrollers mit Vollgummireifen im Gepäck, wenn er mit dem Bus zur Realschule „Weitsicht“nach Wachtendonk aufbricht. „Den letzten Kilometer von der Bushaltestelle bis zur Schule fahre ich mit dem Scooter“, erzählt er. „Damit bin ich schneller als zu Fuß. Nach Schulschluss kann ich auf der Skateanlage an der Schule fahren.“
Für den jungen Rheurdter sind die modernen Formen von Rollschuhen, Tretrollern und Fahrrädern zeitlos. „Diese Sportarten entwickeln sich gerade immer weiter,“sagt der Fahrer von Inlinern, Scootern und BMX-Fahrrädern. „Es machen jetzt schon richtig viele. Das sehe ich an meinem kleinen Bruder Anton. Auch er fährt als Siebenjähriger schon BMX-Rad.“Jan Rickers trat ebenfalls mit sieben Jahren in die Pedale seines BMX-Rades, das er zu seinem Geburtstag geschenkt bekam. Zu seinem zehnten Geburtstag erhielt er einen ersten Scooter zu seinem elften einen zweiten.
„Ich bewege mich gerne“, resümiert der sportliche Junge. „Ich bin Fußballer bei der Spielvereinigung Rheurdt-Schaephuysen, Verteidiger. Ich fahre BMX-Fahrrad und Downhill. Ich fahre sehr gerne Scooter. Ich liebe Sprünge. Sie sind immer ein kleines Abenteuer. Sie sind ein Kick für das Adrenalin. Scooterfahrer kennen sich. Sie geben sich untereinander Tipps. Und sie werden Freunde. Viele Scooterfahrer fahren auch Inliner oder BMX-Rad.“
Wenn er mit seinen Scooterfreunden spricht, hört er von ihnen oft den Wunsch, in der Ökogemeinde auf einer kleinen Skateranlage fahren zu können, um nicht von den Eltern nach Wachtendonk, Aldekerk, Geldern, Neukirchen-Vluyn, Sonsbeck oder Kamp-Lintfort gebracht werden zu müssen, wo Skateanlagen zu finden sind. Deshalb schrieb er im August 2020 eine E-Mail an Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen: „Ein Bürgermeister ist dafür da, die Ideen seiner Bürger zu hören. Wenn ihm niemand etwas sagt, kann er nicht wissen, was die Bürger wünschen.“Jan Rickers zeigte sich überrascht, als er schon am nächsten Tag eine Antwort von Klaus Kleinenkuhnen erhielt – ebenfalls per E-Mail. Außerdem wurde er von den Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenden Parteien kontaktiert. „Alle fanden die Idee gut“, erzählt der junge Initiator, dessen Hartnäckigkeit sich auszuzahlen scheint. Jedenfalls schlägt der Stein, den Rickers durch sein mutiges Auftreten ins Wasser geworfen hat, Wellen.
Nach der Kommunalwahl im vergangenen September, die einen Wechsel im Amt des Bürgermeister mit sich brachte, blieb der Jugendliche am Ball. „Wir haben in der Schule das Briefeschreiben gelernt“, berichtet er. „Und so habe ich einen handschriftlichen Brief an den neuen Bürgermeister Dirk Ketelaers geschrieben.“Der Elfjährige wiederholte sein Anliegen, dass in Rheurdt eine Skateanlage großen Zuspruch bei Kindern und Jugendlichen finden würde. Auch von Ketelaers erhielt der junge Mann sofort eine positive Rückmeldung.
So schaut er optimistisch auf das kommende Frühjahr, wenn die Vorplanung für eine Skateanlage in Rheurdt beginnt, in die Jugendliche wie er stark eingebunden werden sollen. „Es wäre schön, wenn wir Anfang 2023 auf der Anlage fahren könnten“, kennt Jan Rickers die Vorlaufzeit für Planung und Bau. „Mögliche Standorte sind am Awo-Bahnhof und Hallenbad.“Der junge Rheurdter würde sich über eine Bowl freuen, die die Form einer übergroßen Badewanne oder eines runden Pools hat, aber auch über eine Halfpipe oder verschiedene Rampen. Er wirbt für eine Skateanlage: „Sie ist auch noch gefragt, wenn ich mal älter bin.“