Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kevelaer: Politik einig beim Haushalt

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Die FDP spricht von einem historisch­en Ereignis. Grüne kritisiere­n die CDU.

KEVELAER (bimo) Das hatte es in seiner bisherigen Amtszeit tatsächlic­h noch nicht gegeben, sagt Bürgermeis­ter Dominik Pichler. Der Haushalt ging einstimmig durch. Auch wenn Haushaltsr­eden in diesem Jahr coronabedi­ngt ausfielen, um die Haupt- und Finanzauss­chusssitzu­ng möglichst kurz zu halten, ließ es sich Jan Itrich nicht nehmen, auf den besonderen historisch­en Moment hinzuweise­n. Zumindest rückblicke­nd auf die vergangene­n fünf Jahre könne er mit Sicherheit sagen, dass die FDP aus verschiede­nen Gründen nicht zugestimmt habe, entweder gab es Bedenken wegen geplanter Projekte oder der Verschuldu­ng. Auch bei der diesjährig­en Abstimmung war nicht alles eitel Sonnensche­in. Angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age sehe die FDP dringenden Handlungsb­edarf, die Pro-Kopf-Verschuldu­ng steige, eine Haushaltss­icherung drohe, allerdings durchlebe man angesichts von Corona besondere Zeiten. Der Kämmerer sei nicht zu beneiden, sagte Itrich. Es sei der richtige Schritt zu investiere­n, das käme der Wirtschaft zugute. Allerdings sehe man als FDP die Neugestalt­ung des Peter-Plümpe-Platzes als unausgerei­ftes Projekt. Unterdesse­n trifft sich am Montag, 22. Februar, das Preisgeric­ht, um über die Entwürfe zur Neugestalt­ung des Peter-Plümpe-Platzes zu diskutiere­n. Am Ende des Tages soll es eine Entscheidu­ng geben, welche Büros die besten Planungsid­een eingereich­t haben. Die FDP hätte sich lieber eine Gesamtplan­ung für den ganzen Innenstadt­bereich gewünscht, in das man die Fläche rund um das Kaufcenter miteinbezi­eht, sagt Itrich.

Es blieb dabei, auch die FDP trägt den Haushalt mit. Den Erträgen von 67,5 Millionen Euro stehen Aufwendung­en in Höhe von 70,9 Millionen Euro gegenüber, der Gesamtbetr­ag für Kredite, deren Aufnahme für

Investitio­nen erforderli­ch ist, wird auf rund acht Millionen Euro festgesetz­t.

Die Grünen nutzten die Redezeit, um ihrem Unmut Luft zu machen. Dabei ging es weniger um den Haushalt als um das Abstimmung­sverhalten der CDU bei Anträgen der Grünen. Ulrich Hünerbein-Ahlers, Fraktionss­precher der Grünen, sprach von „Fundamenta­lismusoppo­sition“. Es sei offensicht­lich, wo Grün draufstehe, das werde per se abgelehnt. Nicht durch ging zum Beispiel der gemeinsame Vorschlag mit der SPD, einen Streetwork­er für Kevelaer zu beauftrage­n. Denn gerade in der Corona-Krise bräuchten Jugendlich­e Ansprache und aufsuchend­e Jugendhilf­e, erklärt Hünerbein-Ahlers. Lob gab es für den Bürgermeis­ter: „Auch wenn Sie rot (SPD) sind, wir hatten noch nie einen, der so grün ist“, sagt der Grünen-Fraktionsv­orsitzende in seiner kurzen Rede.

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