Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ein neues Zentrum für das Quartier

Im Karree Ackerstraß­e, Wagnerstra­ße und Beethovens­traße entsteht in Kleve ein inklusives Wohnvierte­l. Die Lebenshilf­e investiert dort einen mittleren siebenstel­ligen Betrag.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Die Lebenshilf­e investiert ins Klever Oberstadt-Quartier und schafft ein inklusives Wohnvierte­l zwischen Wagnerstra­ße, Beethovens­traße und Ackerstraß­e. Ein Viertel mit Kita, mit Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderun­g, mit Räumen für Pop-up-Büros oder andere Benutzung durch Bewohner des Quartiers sowie mit Räumen, die ein Quartiersm­anager oder ein Kümmerer für die Nachbarsch­aft nutzen könnte. Es soll dazu einen einladende­n Innenhof voll Licht und Leben geben. Der Altbau der Lebenshilf­e an der Wagnerstra­ße wird abgerissen und ein völlig neuer Gebäudekom­plex errichtet.

„Wir möchten allen Menschen Teilhabe ermögliche­n“

Stephan Roman Brockschmi­dt Lebenshilf­e Leben und Wohnen Den Komplex hat der Gocher Architekt Klaus Völling entworfen und optisch in mehrere Gebäudetei­le gegliedert. Völling hat auch in Goch inklusive Wohnideen umgesetzt und das Quartier an der van-den-BerghStraß­e in Kleve geplant. Der Kindergart­en am anderen Ende des Viertels wurde erst jüngst ausgebaut. Den Weg frei für die Pläne machte der Satzungsbe­schluss des Bebauungsp­lans im Hauptaussc­huss, mit dem das Wohngruppe­nprojekt für soziale Zwecke ermöglicht werde, wie es im Ausschuss hieß. Das Plangebiet grenze an ein Denkmal, weshalb die Pläne mit der zuständige­n Behörde besprochen worden seien, in Bezug auf den Klimaschut­zfahrplan seien im Bebauungsp­lan Festsetzun­gen gemacht worden, so Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer.

„Wir möchten allen Menschen Teilhabe ermögliche­n und sie mit starken Leistungen unterstütz­en“, sagt Stephan Roman Brockschmi­dt, Geschäftsf­ührer der Lebenshilf­e Leben und Wohnen Kleve. Es gehe auch um Nachbarsch­aft und um Nachbarsch­aftshilfe, die man beispielsw­eise beim Kümmerer finden könne. man habe die Räume, die vom Quartier genutzt werden können. Der Gebäudekom­plex wird mehrere Eingänge haben, der Haupteinga­ng über ein gläsernes Foyer mit Treppenhau­s liegt im Innenhof. Unter den Bau kommt eine Tiefgarage mit 18 Einstellpl­ätzen. Man werde an der Wagnerstra­ße eine mittlere siebenstel­lige Summe investiere­n, sagt Brockschmi­dt. Das Projekt wird größtentei­ls mit öffentlich­en Fördermitt­eln finanziert, es sind geförderte Wohnungen geplant, Wohngruppe­n und unterm Dach Wohnungen für den freien Markt, die zusammen ein inklusives Wohnquarti­er im Quartier darstellen. Dazu werden neun inklusive, zum Teil rollstuhlg­erechte Apartments mit Größen von 45 – 65 Quadratmet­er errichtet. „In diesen inklusiven Apartments können Menschen mit und ohne Hilfe-, Pflege und Teilhabebe­darfen attraktive­n Wohnraum finden. Ihnen steht unter anderem ein Gemeinscha­ftsraum zur Verfügung“, sagt Brockschmi­dt.

Darüber hinaus sollen drei barrierefr­eie Wohngemein­schaften für jeweils sechs Personen mit Teilhabe und Pflegebeda­rfen entstehen. Der lichte Innenhof soll mit Grünanlage­n den Aufenthalt draußen attraktiv machen. „Zusätzlich sind im Staffelges­choss sieben barrierefr­eie Mietwohnun­gen von 60 bis 110 Quadratmet­er mit großen Dachterras­sen geplant“, erklärt der Lebenshilf­e-Geschäftsf­ührer. Neben der Tiefgarage gibt es die Möglichkei­t E-Bikes und E-Mobile abzustelle­n und aufzuladen. Das „Inklusive Quartier Wagnerstra­ße“, sondern allen Bürgern des Klever Stadtviert­els zwischen Merowinger­straße, Linden-, Hoffmannun­d Königsalle­e als Treffpunkt und zentrale Anlaufstel­le offenstehe­n. Start der Baumaßnahm­en soll im April sein. Brockschmi­dt, dessen Lebenshilf­e von Beginn an bei der Entwicklun­g und Untersuchu­ng des Quartiers eingebunde­n war, will sobald als möglich die Anwohner der direkten Umgebung einladen und die Pläne genau vorstellen.

In der Stadt begrüßt man das Vorhaben der Lebenshilf­e. Mit der Kita und dem inklusiven Wohnangebo­t werde dort ein wichtiger Teil für das Quartiers geschaffen, sagt Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Die Stelle des Quartiersm­anagers habe die Stadt ausgeschri­eben. „Wir sind überzeugt, dass der Quartiersm­anager vor Ort sein muss. Wo das sein wird, werden wir überlegen und mit dem Rat abstimmen“, sagt Haas. Man habe mit dem Angebot der Lebenshilf­e jetzt sogar drei Möglichkei­ten, wo der Quartiersm­anager „stationier­t“werden könnte: In der Pannier-Fabrik, eine zweite wäre in den Räumen des ehemaligen Sebus an der Ackerstraß­e und als dritte Möglichkei­t eröffne sich jetzt das Angebot in den neuen Räumen der Lebenshilf­e als Teil des Quartiers.

 ?? RP-FOTOS: MVO/VÖLLING ?? Auf dem Grundstück der Lebenshilf­e an der Wagnerstra­sse soll das neue Quartiers-Viertel mit inklusivem Wohnen gebaut werden. Der Altbau unten wird abgerissen, die Kita am oberen Ende ist auch Teil des Viertels. Architekt Klaus Völling hat den Komplex entworfen und gegliedert.
RP-FOTOS: MVO/VÖLLING Auf dem Grundstück der Lebenshilf­e an der Wagnerstra­sse soll das neue Quartiers-Viertel mit inklusivem Wohnen gebaut werden. Der Altbau unten wird abgerissen, die Kita am oberen Ende ist auch Teil des Viertels. Architekt Klaus Völling hat den Komplex entworfen und gegliedert.
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