Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Köln fällt zurück in den tiefsten Abstiegskampf
KÖLN (dpa) Horst Heldt wirkte ungewohnt gereizt. Der Sportchef des 1. FC Köln kämpfte am Morgen nach der ernüchternden 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart mit Vehemenz gegen Untergangs-Stimmung im Umfeld. Vor allem aber gegen Kritik an der taktischen Ausrichtung von Trainer Markus Gisdol und gegen die Deutung, es gebe in dieser Hinsicht einen möglichen Dissens zwischen der Mannschaft und dem Fußball-Lehrer.
Dass Trainer und Spieler nach der Partie unterschiedliche Aussagen tätigten, sei „vollkommen wurscht“, sagte Heldt: „Es ist kein Problem, wenn man unterschiedliche Ansätze
hat. Aber es gibt keine Diskrepanz innerhalb der Kabine.“Kritik sei „legitim und nachvollziehbar“, erklärte Heldt: „Aber Sie müssen auch akzeptieren, dass sie mich nicht interessiert, weil ich glaube, dass ich mehr Ahnung habe.“
Zwei Wochen nach dem umjubelten Derbysieg in Mönchengladbach steckt der FC wieder tief im Abstiegskampf. Nach der siebten Niederlage im elften Heimspiel ist der lange abgeschlagene Vorletzte Mainz nur noch vier Punkte entfernt. Und dass der Vorsprung nächste Woche auf einen Punkt schrumpft, ist nicht utopisch. Denn Mainz empfängt Augsburg, die Kölner müssen beim FC
Bayern antreten. Dass die Kölner gegen ebenfalls keineswegs zaubernde Schwaben auch noch durch ein Standard-Tor verloren – Sasa Kalajdzic verwertete einen Freistoß von Borna Sosa (49.) – war quasi die Krönung. „Das hatten wir extra noch angesprochen vor dem Spiel“, sagte Marius Wolf.