Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die Sonne scheint auch im Park nebenan
Die Sehnsucht nach der Leichtigkeit des Sommers ist in diesem Jahr besonders groß, verständlicherweise. Umso schöner, dass es schon Temperaturen nahe der 20-Grad-Marke gab. Nach Wochen der Dunkelheit und zuletzt eisigen Wintertagen war mehr als erwartbar, dass es die Menschen nach draußen zieht. Schon wetterunabhängig empfehlen Mediziner mindestens eine halbe Stunde Frischluft täglich – Vitamin D wirkt da im wahrsten Sinne als Stimmungsaufheller. Also ab vor die Tür, jetzt erst recht!
Dass das nicht bedeuten muss, die üblichen beliebten Massenausflugsziele anzusteuern, sollte eigentlich jedem klar sein – angesichts der nicht stark genug fallenden, zuletzt stagnierenden Infektionszahlen. Abstand halten, Maske tragen, Menschenansammlungen meiden: Das sind Regeln, die selbst Kita-Kinder verinnerlicht haben dürften. Und auch wenn der Großteil sich vernünftig zeigt, gab es am Wochenende doch wieder genug zu tun für Ordnungsämter und Polizei. An den Schönwetter-Hotspots gibt es Verwarnungen, man kündigt Sperrungen an, Bürger werden aufgerufen, überfüllte Orte zu meiden. Und was im Kleinen an den Lieblingsorten jeder Stadt passiert, erleben Freizeitziele an der Ostsee derzeit wieder mit Tagestouristen aus größerem Einzugsgebiet.
Auch in Bayern zieht es viele Menschen an wenige Treffpunkte, sodass die Gastwirte fordern, Biergärten mit Hygieneauflagen wieder zu öffnen, um das Geschehen zu entzerren. Die Idee ist nicht verkehrt und der Ehrgeiz der Gastronomie verständlich – die Umsetzung steht und fällt allerdings mit der Disziplin jedes Einzelnen. Da nützen Kontrollen wenig. Das Wetter bleibt noch ein paar Tage schön, die Sonnenstunden sollten genossen werden. Das geht auch auf dem Balkon, im Garten oder im Park nebenan. BERICHT
STÄDTE DROHEN MIT KONTROLLEN, NRW