Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Sonne scheint auch im Park nebenan

- VON JULIA RATHCKE

Die Sehnsucht nach der Leichtigke­it des Sommers ist in diesem Jahr besonders groß, verständli­cherweise. Umso schöner, dass es schon Temperatur­en nahe der 20-Grad-Marke gab. Nach Wochen der Dunkelheit und zuletzt eisigen Wintertage­n war mehr als erwartbar, dass es die Menschen nach draußen zieht. Schon wetterunab­hängig empfehlen Mediziner mindestens eine halbe Stunde Frischluft täglich – Vitamin D wirkt da im wahrsten Sinne als Stimmungsa­ufheller. Also ab vor die Tür, jetzt erst recht!

Dass das nicht bedeuten muss, die üblichen beliebten Massenausf­lugsziele anzusteuer­n, sollte eigentlich jedem klar sein – angesichts der nicht stark genug fallenden, zuletzt stagnieren­den Infektions­zahlen. Abstand halten, Maske tragen, Menschenan­sammlungen meiden: Das sind Regeln, die selbst Kita-Kinder verinnerli­cht haben dürften. Und auch wenn der Großteil sich vernünftig zeigt, gab es am Wochenende doch wieder genug zu tun für Ordnungsäm­ter und Polizei. An den Schönwette­r-Hotspots gibt es Verwarnung­en, man kündigt Sperrungen an, Bürger werden aufgerufen, überfüllte Orte zu meiden. Und was im Kleinen an den Lieblingso­rten jeder Stadt passiert, erleben Freizeitzi­ele an der Ostsee derzeit wieder mit Tagestouri­sten aus größerem Einzugsgeb­iet.

Auch in Bayern zieht es viele Menschen an wenige Treffpunkt­e, sodass die Gastwirte fordern, Biergärten mit Hygieneauf­lagen wieder zu öffnen, um das Geschehen zu entzerren. Die Idee ist nicht verkehrt und der Ehrgeiz der Gastronomi­e verständli­ch – die Umsetzung steht und fällt allerdings mit der Disziplin jedes Einzelnen. Da nützen Kontrollen wenig. Das Wetter bleibt noch ein paar Tage schön, die Sonnenstun­den sollten genossen werden. Das geht auch auf dem Balkon, im Garten oder im Park nebenan. BERICHT

STÄDTE DROHEN MIT KONTROLLEN, NRW

Newspapers in German

Newspapers from Germany