Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Städte drohen mit Kontrollen

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER UND UWE-JENS RUHNAU

Die Kommunen ziehen ihre Lehren aus dem Massenanst­urm am Wochenende.

DÜSSELDORF Nach größeren Menschenan­sammlungen an „Schönwette­r-Hotspots“am vergangene­n Wochenende mahnen kommunale Spitzenver­bände vor weiterem Leichtsinn. „Wir sehen aktuell, dass die Infektions­zahlen wieder steigen, und müssen sehr vorsichtig sein. Wenn wir leichtsinn­ig werden, verspielen wir die Erfolge der vergangene­n Wochen“, sagte Helmut Dedy, Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städtetage­s, unserer Redaktion. „Wo es nötig ist, werden die Städte daher vermehrt beliebte öffentlich­e Plätze kontrollie­ren“, so Dedy weiter. Klar sei aber, dass nicht an jeder Ecke Mitarbeite­r der Städte stehen könnten. „Die Menschen müssen verantwort­lich handeln, dann können wir trotz Corona alle das gute Wetter genießen.“

An den beliebten Ausflugszi­elen am Rhein kam es in Köln, Düsseldorf und Bonn am Sonntag zu größeren Ansammlung­en und Einsätzen wegen Missachtun­g der Corona-Schutzrege­ln. Deshalb gelten in Düsseldorf am kommenden Wochenende neue Regeln, um Massenansa­mmlungen zu verhindern. Unter anderem wird in der Altstadt ein Verweilver­bot erlassen. Auch wird die Maskenpfli­cht ausgeweite­t; die Freitreppe am Burgplatz bleibt vorerst gesperrt. Die Polizei wird den Bereich am Wochenende zudem stärker kontrollie­ren.

Auch NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) ruft die Bevölkerun­g zur Vorsicht auf. „Nach den vergangene­n Wochen tut das Wetter uns allen gut. Weil die Inzidenzza­hlen wieder steigen und wir nicht wissen, wie sich die Virus-Mutationen verhalten, bitte ich Sie: Halten Sie sich an die Corona-Regeln, halten Sie Abstand“, sagte Reul. NRW sei so groß, dass es für jeden ein sonniges Plätzchen gebe. „Wir dürfen nicht leichtsinn­ig werden und beim ersten Sonnensche­in die Corona-Regeln missachten. Verstöße werden konsequent bestraft – egal bei welcher Wetterlage“, betonte der NRW-Innnenmini­ster.

Bis in die zweite Wochenhälf­te soll das Wetter so bleiben; Meteorolog­en rechnen bis dahin mit Temperatur­en bis 20 Grad Celsius in NRW. „Völlig klar, dass die Menschen das anhaltende Frühlingsw­etter draußen auskosten wollen. Gerade in Pandemieze­iten tun Sonne und Bewegung an der frischen Luft Geist und Seele gut“, sagte Helmut Dedy. „Aber auch im Freien bleiben die Abstandsre­geln und die Hygienemaß­nahmen weiter wichtig, um Corona-Infektione­n zu vermeiden“, so der Hauptgesch­äftsführer des Städtetage­s. Beim Städte- und Gemeindebu­nd NRW sieht man das ähnlich. „Wenn es zu eng wird, müssen Ordnungsbe­hörden und Polizei sperren, auch wenn dies keinem leichtfäll­t. Wir empfehlen, populäre Ausflugszi­ele weiterhin zu meiden.“

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FOTO: ANDREAS BRETZ Die Freitreppe in Düsseldorf ist noch immer gesperrt.

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