Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Städte drohen mit Kontrollen
Die Kommunen ziehen ihre Lehren aus dem Massenansturm am Wochenende.
DÜSSELDORF Nach größeren Menschenansammlungen an „Schönwetter-Hotspots“am vergangenen Wochenende mahnen kommunale Spitzenverbände vor weiterem Leichtsinn. „Wir sehen aktuell, dass die Infektionszahlen wieder steigen, und müssen sehr vorsichtig sein. Wenn wir leichtsinnig werden, verspielen wir die Erfolge der vergangenen Wochen“, sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, unserer Redaktion. „Wo es nötig ist, werden die Städte daher vermehrt beliebte öffentliche Plätze kontrollieren“, so Dedy weiter. Klar sei aber, dass nicht an jeder Ecke Mitarbeiter der Städte stehen könnten. „Die Menschen müssen verantwortlich handeln, dann können wir trotz Corona alle das gute Wetter genießen.“
An den beliebten Ausflugszielen am Rhein kam es in Köln, Düsseldorf und Bonn am Sonntag zu größeren Ansammlungen und Einsätzen wegen Missachtung der Corona-Schutzregeln. Deshalb gelten in Düsseldorf am kommenden Wochenende neue Regeln, um Massenansammlungen zu verhindern. Unter anderem wird in der Altstadt ein Verweilverbot erlassen. Auch wird die Maskenpflicht ausgeweitet; die Freitreppe am Burgplatz bleibt vorerst gesperrt. Die Polizei wird den Bereich am Wochenende zudem stärker kontrollieren.
Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ruft die Bevölkerung zur Vorsicht auf. „Nach den vergangenen Wochen tut das Wetter uns allen gut. Weil die Inzidenzzahlen wieder steigen und wir nicht wissen, wie sich die Virus-Mutationen verhalten, bitte ich Sie: Halten Sie sich an die Corona-Regeln, halten Sie Abstand“, sagte Reul. NRW sei so groß, dass es für jeden ein sonniges Plätzchen gebe. „Wir dürfen nicht leichtsinnig werden und beim ersten Sonnenschein die Corona-Regeln missachten. Verstöße werden konsequent bestraft – egal bei welcher Wetterlage“, betonte der NRW-Innnenminister.
Bis in die zweite Wochenhälfte soll das Wetter so bleiben; Meteorologen rechnen bis dahin mit Temperaturen bis 20 Grad Celsius in NRW. „Völlig klar, dass die Menschen das anhaltende Frühlingswetter draußen auskosten wollen. Gerade in Pandemiezeiten tun Sonne und Bewegung an der frischen Luft Geist und Seele gut“, sagte Helmut Dedy. „Aber auch im Freien bleiben die Abstandsregeln und die Hygienemaßnahmen weiter wichtig, um Corona-Infektionen zu vermeiden“, so der Hauptgeschäftsführer des Städtetages. Beim Städte- und Gemeindebund NRW sieht man das ähnlich. „Wenn es zu eng wird, müssen Ordnungsbehörden und Polizei sperren, auch wenn dies keinem leichtfällt. Wir empfehlen, populäre Ausflugsziele weiterhin zu meiden.“