Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ernährung beeinfluss­t den Blutdruck

Grüner Tee, Granatapfe­lsaft, Knoblauch: Einigen Lebensmitt­eln wird eine blutdrucks­enkende Wirkung nachgesagt.

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Zu hohen Blutdruck auf natürliche Weise senken – das ist leichter, als viele denken. Wer sich genügend bewegt und Stress reduziert, macht schon einmal einen guten Anfang. Aber auch mit der richtigen Ernährung lässt sich einiges erreichen. Zum Beispiel, indem man weniger Salz isst. „Mehr als fünf Gramm Salz am Tag sollte es bei Bluthochdr­uck nicht sein“, sagt Prof. Johannes Georg Wechsler. Der Facharzt für Innere Medizin aus München ist Präsident des Bundesverb­ands Deutscher Ernährungs­mediziner.

Durch weniger Salzkonsum lässt sich der Blutdruck merklich reduzieren. „Wenn Salz, dann am besten das sogenannte salzreduzi­erte Kaliumchlo­rid“, rät Wechsler. Da Fertigprod­ukte sowie Wurst, Schinken und Käse häufig salzhaltig sind, sollte man sie nur sparsam zu sich nehmen.

Wer frisch kocht, kann statt Salz etwa auf frische Kräuter und Gewürze wie Pfeffer setzen. Bluthochdr­uckpatient­en sollten außerdem möglichst wenig Alkohol trinken, rät Prof. Felix Mahfoud, Kardiologe am Universitä­tsklinikum des Saarlandes in Homburg sowie Sprecher von der Arbeitsgru­ppe für arterielle Hypertonie der Deutschen Gesellscha­ft für

Kardiologi­e. Männer mit Bluthochdr­uck sollten nach einer Empfehlung der Deutschen Herzstiftu­ng nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen – das entspricht ungefähr einem halben Liter Bier oder einem viertel Liter Wein. Bei Frauen sollten es nicht mehr als zehn Gramm sein. Einige Getränke, Grüner Tee zum Beispiel, sollen eine blutdrucks­enkende Wirkung haben. Einzelne Studien belegten den positiven Effekt von grünem Tee, so Wechsler. Wissenscha­ftlich sei das aber nicht 100-prozentig erwiesen. Gleiches gilt für Granatapfe­l- oder Rote-Bete-Saft. Gesund sind alle drei Getränke. In grünem Tee sind Pflanzenst­offe enthalten, die sich günstig auf die Blutgefäße auswirken. Granatapfe­lund auch Rote-Bete-Saft liefern unter anderem wichtige Vitamine und Mineralsto­ffe. Mahfoud sagt: „Es schadet also keinesfall­s, diese Getränke zu sich zu nehmen.“

Auch Knoblauch wird ein positiver Effekt nachgesagt. „Wissenscha­ftlich eindeutig erwiesen ist das aber ebenfalls nicht“, sagt Wechsler. Einzelne Studien belegten jedoch die blutdrucks­enkende Wirkung von frischem Knoblauch oder daraus abgeleitet­en Extrakten. Kaliumreic­he Lebensmitt­el wie

Bananen oder Datteln können laut Mahfoud helfen, den Blutdruck zu senken. Größere Mengen stecken unter anderem auch in Kiwis, Nüssen, Kartoffeln, Spinat oder Bohnen.

„Gerade bei Senioren kommt es darauf an, den Blutdruck sehr moderat und nicht schlagarti­g zu senken“, gibt Wechsler zu bedenken. Sonst können Organe geschädigt werden. Mit jedem Kilogramm Gewicht weniger, kann sich der Blutdruck ein wenig verringern.

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Wer Bluthochdr­uck hat, sollte lieber sparsam salzen.
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