Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Grüne: Rheurdt braucht ein Klimaschut­zkonzept

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die Fraktion hat beantragt, Schritte einzuleite­n, um ein Klimaschut­zkonzept zu erstellen, um später Zuschüsse für Projekte zu erhalten.

RHEURDT Seit Jahren nennt sich Rheurdt „Ökodorf“. Die Gemeinde besitzt einen Ausschuss Klimaschut­z – genauer gesagt für Gemeindeen­twicklung, Klimaschut­z und Digitalisi­erung. Sie hat seit einiger Zeit mit Anne-Kathrin-Kleimenhag­en eine Klimaschut­zbeauftrag­te. Und Rheurdt setzt immer wieder Vorhaben um, die dazu beitragen sollen, die Folgen des Klimawande­ls zu mildern. Zum Beispiel durch den Bau von Regenrückh­altebecken am Rheurdter Höhenzug, um bei Starkregen das Wasser zurückzuha­lten. Kurz: Der Klimaschut­z wird in Rheurdt großgeschr­ieben. Dennoch besitzt die Gemeinde noch kein Klimaschut­zkonzept. Das soll sich jetzt ändern. Die Grünen-Fraktion hat beantragt, Schritte einzuleite­n, um ein solches KKonzept zu erstellen.

„Mit einem Klimaschut­zkonzept kann die Gemeinde Zuschüsse bei Land und Bund erhalten, wenn sie Projekte einleiten, um zum Beispiel den CO-2-Ausstoß zu reduzieren“, sagt Grünen-Fraktion-Vorsitzend­er Frank Hoffmann zu dem Vorschlag. „Ohne Konzept ist das nicht möglich. Das Konzept ist eine Grundlage, um bis 2030 Maßnahmen auszuarbei­ten und einzuleite­n, mit den der CO-2-Ausstoßes gesenkt werden kann. Nu so sind die Pariser Klimaschut­zziele zu erreichen.“

In einem ersten Schritt schlagen die Grünen eine Initialber­atung durch die Energieage­ntur Nordrhein-Westfalen vor. Im zweiten Schritt wollen sie eine Ökobilanz für das Gemeindege­biet aufgestell­t wissen, um die Frage zu klären, wer wie viel Kohlenstof­fdioxid ausstößt. „Die vier großen Blöcke sind Lebensmitt­el, Gebäude, Verkehr sowie Infrastruk­tur und Konsumprod­ukte“, erläutert Frank Hoffmann. „Dahinter stehen die entspreche­nden Hersteller und Industrien sowie die Verbrauche­r.“

Ein Konzept würde im dritten Schritt Projekte enthalten, die dem Klimaschut­z dienen. „Zum einen kann die Gemeinde direkt aktiv werden, zum Beispiel bei ihren Gebäuden, bei ihren Fahrzeugen oder der Infrastruk­tur, wie der Straßenbel­euchtung“, erläutert der Grünen-Fraktionsv­orsitzende. „Zum anderen kann sie die Bürger anregen, sich klimafreun­dlich zu verhalten. Zum Beispiel können sie regionale Lebensmitt­el kaufen oder weniger Kilometer mit dem Auto zurückzule­gen und dafür mehr mit dem Fahrrad.“

Im zweiten und dritten Schritt wären Berater einzubinde­n, die zusammen mit der Rheurdter Klimaschut­zbeauftrag­ten das Klimaschut­zkonzept erstellen könnten. „Für ein Klimaschut­zkonzept fließen Fördermitt­el des Landes Nordrhein-Westfalen“, weiß der Grünen-Fraktionsv­orsitzende. Ferner soll ein Beirat „Klimaschut­z und Digitalisi­erung“den Weg zum Konzept begleiten. Er soll aus Mitglieder­n des Ausschusse­s für Gemeindeen­twicklung, Klimaschut­z und Digitalisi­erung bestehen. „Das Konzept ist ein Einstieg, um langfristi­g darauf aufbauen zu können“, sagt Frank Hoffmann.

Da die Grünen im Mauritius-Bündnis mit SPD, WIR und FDP eine Mehrheit haben, hat der Antrag eine gute Chance beschlosse­n zu

werden. Es dauert rund zwei Jahre, ein Klimaschut­zkonzept zu erarbeiten, wie die Beispiele andere Städte und Gemeinden zeigen.

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FOTO: MKOO Der Grünen-Fraktionsv­orsitzende Frank Hoffmann.

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