Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Grüne: Rheurdt braucht ein Klimaschutzkonzept
Die Fraktion hat beantragt, Schritte einzuleiten, um ein Klimaschutzkonzept zu erstellen, um später Zuschüsse für Projekte zu erhalten.
RHEURDT Seit Jahren nennt sich Rheurdt „Ökodorf“. Die Gemeinde besitzt einen Ausschuss Klimaschutz – genauer gesagt für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung. Sie hat seit einiger Zeit mit Anne-Kathrin-Kleimenhagen eine Klimaschutzbeauftragte. Und Rheurdt setzt immer wieder Vorhaben um, die dazu beitragen sollen, die Folgen des Klimawandels zu mildern. Zum Beispiel durch den Bau von Regenrückhaltebecken am Rheurdter Höhenzug, um bei Starkregen das Wasser zurückzuhalten. Kurz: Der Klimaschutz wird in Rheurdt großgeschrieben. Dennoch besitzt die Gemeinde noch kein Klimaschutzkonzept. Das soll sich jetzt ändern. Die Grünen-Fraktion hat beantragt, Schritte einzuleiten, um ein solches KKonzept zu erstellen.
„Mit einem Klimaschutzkonzept kann die Gemeinde Zuschüsse bei Land und Bund erhalten, wenn sie Projekte einleiten, um zum Beispiel den CO-2-Ausstoß zu reduzieren“, sagt Grünen-Fraktion-Vorsitzender Frank Hoffmann zu dem Vorschlag. „Ohne Konzept ist das nicht möglich. Das Konzept ist eine Grundlage, um bis 2030 Maßnahmen auszuarbeiten und einzuleiten, mit den der CO-2-Ausstoßes gesenkt werden kann. Nu so sind die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen.“
In einem ersten Schritt schlagen die Grünen eine Initialberatung durch die Energieagentur Nordrhein-Westfalen vor. Im zweiten Schritt wollen sie eine Ökobilanz für das Gemeindegebiet aufgestellt wissen, um die Frage zu klären, wer wie viel Kohlenstoffdioxid ausstößt. „Die vier großen Blöcke sind Lebensmittel, Gebäude, Verkehr sowie Infrastruktur und Konsumprodukte“, erläutert Frank Hoffmann. „Dahinter stehen die entsprechenden Hersteller und Industrien sowie die Verbraucher.“
Ein Konzept würde im dritten Schritt Projekte enthalten, die dem Klimaschutz dienen. „Zum einen kann die Gemeinde direkt aktiv werden, zum Beispiel bei ihren Gebäuden, bei ihren Fahrzeugen oder der Infrastruktur, wie der Straßenbeleuchtung“, erläutert der Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Zum anderen kann sie die Bürger anregen, sich klimafreundlich zu verhalten. Zum Beispiel können sie regionale Lebensmittel kaufen oder weniger Kilometer mit dem Auto zurückzulegen und dafür mehr mit dem Fahrrad.“
Im zweiten und dritten Schritt wären Berater einzubinden, die zusammen mit der Rheurdter Klimaschutzbeauftragten das Klimaschutzkonzept erstellen könnten. „Für ein Klimaschutzkonzept fließen Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen“, weiß der Grünen-Fraktionsvorsitzende. Ferner soll ein Beirat „Klimaschutz und Digitalisierung“den Weg zum Konzept begleiten. Er soll aus Mitgliedern des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung bestehen. „Das Konzept ist ein Einstieg, um langfristig darauf aufbauen zu können“, sagt Frank Hoffmann.
Da die Grünen im Mauritius-Bündnis mit SPD, WIR und FDP eine Mehrheit haben, hat der Antrag eine gute Chance beschlossen zu
werden. Es dauert rund zwei Jahre, ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten, wie die Beispiele andere Städte und Gemeinden zeigen.