Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Grönland stimmt für den EG-Austritt

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Seit ihrer Gründung in den

50er-Jahren ist die Europäisch­e Staatengem­einschaft deutlich gewachsen: Sechs Staaten fanden sich 1952 in der Gemeinscha­ft für Kohle und Stahl zusammen. Bis zum Austritt von Großbritan­nien zählte die EU 28 Mitgliedst­aaten. Der sogenannte Brexit war nicht ohne Beispiel. Schon zweimal zuvor waren Länder aus der Gemeinscha­ft ausgetrete­n: Algerien und Grönland. Beide waren als Teile europäisch­er Staaten auch Teil der Staatengem­einschaft geworden. Im Fall Algeriens endete die Mitgliedsc­haft schon 1962 mit der Unabhängig­keit von Frankreich. 1973 traten Großbritan­nien, Irland und Dänemark in die Gemeinscha­ft ein. Und mit Dänemark auch Grönland – obwohl sich die Grönländer bei einem Referendum dagegen ausgesproc­hen hatten. Die Entscheidu­ng trug einiges zum Bestreben Grönlands nach mehr Selbstverw­altung bei. Unmut löste besonders die europäisch­e Fischereip­olitik aus, die es europäisch­en Flotten erlaubte, vor den Küsten Grönlands zu fischen. Die Einwohner lebten zum größten Teil vom Fischfang, die Fischerei ist bis heute der größte Wirtschaft­sfaktor des Landes. 1979 erhielt Grönland den Status einer eigenständ­igen Nation innerhalb des Königreich­s Dänemark. Nun konnte über die Europafrag­e neu entschiede­n werden. Am 23. Februar 1982 stimmten die Wahlberech­tigten bei einem Referendum für den Austritt. Die Verhandlun­gen zogen sich über drei Jahre hin, unter anderem wurde Grönland der Status eines „assoziiert­en überseeisc­hen Landes“mit den Vorteilen einer Zollunion zuerkannt. 1985 wurde der Austritt Grönlands aus der EG vollzogen.

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