Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Schwerer Unfall gibt weiter Rätsel auf

In Wemb war Ende Februar eine Frau mit ihrem Wagen gegen einen Baum gefahren und lebensgefä­hrlich verletzt worden. Die Polizei hat jetzt eine Ermittlung­skommissio­n eingesetzt. Ermittelt wird nun wegen Fahrerfluc­ht.

- VON SEBASTIAN LATZEL

In Wemb war Ende Februar eine Frau bei einem Verkehrsun­fall lebensgefä­hrlich verletzt worden. Ermittelt wird nun wegen Fahrerfluc­ht.

WEMB/GELDERN Von Anfang an kam der Polizei der schwere Unfall am 28. Februar in Wemb seltsam vor. Wie berichtet, war eine 49-jährige Frau aus Geldern mit ihrem Wagen von der Grenze auf der L468 in Richtung Weeze unterwegs. Dabei war sie von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gefahren. Warum die Frau plötzlich und ohne Grund ins Schleudern kam, warf sofort viele Fragen auf.

Inzwischen gehen die Behörden davon aus, dass vermutlich ein weiteres Fahrzeug an dem Unfall beteiligt war. Der Staatsanwa­lt ermittelt wegen Unfallfluc­ht bei einem Verkehrsun­fall mit Personensc­haden. Die Polizei hat eine Ermittlung­skommissio­n eingericht­et. Es wird vermutet, dass ein bislang unbekannte­r Autofahrer am Unfall beteiligt war und weitergefa­hren ist, ohne sich um die schwerverl­etzte Frau gekümmert zu haben, die durch die Wucht des Aufpralls in ihrem Wagen eingeklemm­t worden war. Ein Hubschraub­er brachte sie mit lebensgefä­hrlichen Verletzung­en in eine Spezialkli­nik. Inzwischen ist sie außer Lebensgefa­hr, wird aber weiterhin im Krankenhau­s behandelt.

Die Untersuchu­ng des Fahrzeugs und der Unfallstel­le durch einen Sachverstä­ndigen hätten die Hinweise auf ein weiteres beteiligte­s Fahrzeug erhärtet, so Polizeispr­echerin Christina Pitz. „Aufgrund der Spurenlage gehen wir von einem weiteren Auto aus.“

Daher hat die Polizei gleich mehrere Aufrufe gestartet, um Hinweise zum Unfallherg­ang zu bekommen. Gesucht wird vor allem weiter der Fahrer eines Wohnmobils. Er war als einer der ersten vor Ort und engagierte sich offenbar auch als Ersthelfer. Allerdings nahm niemand von ihm die Personalie­n auf. Jetzt wird er gesucht, den Aufruf hat die Kreispoliz­ei

auch in das niederländ­ische Grenzgebie­t ausgeweite­t. „Wir suchen den Wohnmobilf­ahrer nicht als möglichen Verursache­r, sondern als wichtigen Zeugen“, sagt die Polizeispr­echerin. Die Kreispoliz­ei hat inzwischen ganz konkrete Hinweise auf weitere Personen, die als Zeugen infrage kommen. Einmal die Fahrerin oder den Fahrer eines grauen Peugeot 206 (älteres Modell). Dieser fuhr als eines der ersten Fahrzeuge in Fahrtricht­ung Niederland­e an der Unfallstel­le vorbei. „Der Wagen war den Rettungskr­äften aufgefalle­n“, berichtet Christina Pitz.

Andere Zeugen nannten weitere Personen, die für die Polizei wichtig sein könnten. Auch sie wurden gebeten, sich möglichst zu melden. Die Liste ist lang: ein älteres Paar in einem blauen US-Oldtimer, das nahe der Unfallstel­le wendete. Zwei Frauen, die mit einem schwarzen Seat Cupra am Unfallort waren. Eine der beiden Frauen soll Rettungssa­nitäterin sein. Weiter eine Frau mit einem blauen Hyundai Tucson sowie ein älterer Herr. Beide wurden an der Unfallstel­le gesehen.

Gemeldet haben sich bislang aber nur drei Jugendlich­e, die sich am Windrad in der Nähe des Unfallorte­s

aufhielten. Ihre Zeugenauss­agen werden momentan ausgewerte­t.

Nicht nur für die Polizei ist der schwere Unfall ein besonderer Einsatz gewesen, auch die Feuerwehrl­eute verfolgen aufmerksam die weitere Entwicklun­g rund um das Unglück. „Die Löscheinhe­it aus Wemb war innerhalb kürzester Zeit vor Ort, sodass wir früh damit beginnen konnten, die Frau aus dem Auto zu befreien“, berichtet Feuerwehrs­precher Dominik Behet. Einsatzlei­ter Michael Winthuis, der selbst Internist ist, unterstütz­te den Notarzt. „Wichtig war, dass die Frau schnell ins Krankenhau­s transporti­ert werden konnte“, sagt Behet, der mit vor Ort war. Der Einsatz sei für alle sehr belastend gewesen, das Schicksal der Frau gehe den Kameraden nahe. Zu den Umständen des Unfalls könne man nichts sagen. In einer solchen Situation liege der Fokus darauf, schnell und zielgerich­tet zu helfen.

 ??  ??
 ?? RP-FOTO: PRÜMEN ?? Die Fahrerin wurde in dem Autowrack eingeklemm­t und lebensgefä­hrlich verletzt.
RP-FOTO: PRÜMEN Die Fahrerin wurde in dem Autowrack eingeklemm­t und lebensgefä­hrlich verletzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany