Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

GELDERN Der Mann, der rechtzeiti­g zum Arzt ging.

Heinz Croonenbro­ek aus Veert musste sich im Januar eine Niere entfernen lassen. Ohne den Check-up beim Hausarzt wäre er vielleicht schon nicht mehr da, sagt der 67-Jährige. Im St.-Clemens-Hospital hatte er keine Angst vor dem Coronaviru­s.

- VON VOLKER HIMMELBERG

GELDERN Heinz Croonenbro­ek ist im wahrsten Sinne des Wortes das lebende Beispiel dafür, dass man auch in Corona-Zeiten nicht den Gang zum Arzt scheuen sollte. „Ich bin heilfroh, dass ich Ende vergangene­n Jahres den Check-up bei meinem Hausarzt gemacht habe. Sonst wäre ich vielleicht schon nicht mehr da“, sagt der 67-jährige Veerter. Die Routine-Untersuchu­ng ergab zunächst, dass „irgendwas mit der linken Niere nicht stimmt.“Die endgültige Diagnose bedeutete einen Schock für den Rentner, der zuvor ohne einen einzigen Krankenhau­s-Aufenthalt durchs Leben gekommen war. An der Niere hatte sich ein achteinhal­b Zentimeter großer Tumor gebildet, der eine schnelle Entfernung des Organs unumgängli­ch machte.

Croonenbro­ek fand direkt vor der Haustür einen echten Experten, der im Verlauf der Behandlung ganz nebenbei auch noch zum vertrauten Verbündete­n werden sollte: Dr. Harald Voepel. Der Chefarzt der Urologie am Gelderner St.-Clemens-Hospital nahm im Januar die Operation vor und hatte anschließe­nd eine sehr gute Nachricht für seinen Patienten. „Der Tumor war verkapselt, hatte also glückliche­rweise noch keine Metastasen gebildet. Der Arzt hat allerdings ausdrückli­ch betont, dass es für mich bereits eine Minute vor zwölf war“, erzählt Croonenbro­ek, der nicht nur wegen der erfolgreic­hen Behandlung voll des Lobes über das Gelderner Krankenhau­s ist.

„Herr Voepel ist ein ausgewiese­ner Fachmann, der ganz nebenbei auch noch das Herz auf dem rechten Fleck und immer ein offenes Ohr hat“, sagt der Veerter. Und Angst, sich während des Krankenhau­s-Aufenthalt­s zu allem Überfluss auch noch das Coronaviru­s einzufange­n, hatte der 67-Jährige zu keiner Sekunde. „Ich habe mir überhaupt keine Sorgen gemacht, weil in meinen Augen im Hospital von der Einlieferu­ng bis zur Entlassung alles perfekt organisier­t ist“, sagt er.

Vor der Operation musste der Rentner ein negatives Testergebn­is vorlegen. „Im Krankenzim­mer durfte ich die Maske ablegen und musste sie erst wieder anziehen, sobald ich den Gang betreten habe. Die Bereiche, in denen Corona-Patienten behandelt werden, sind strikt abgetrennt. Und unter den entspreche­nden Sicherheit­svorkehrun­gen durfte mich meine Frau regelmäßig besuchen“, schildert Croonenbro­ek, der bereits eine Woche nach der Operation als geheilt entlassen werden konnte.

Inzwischen führen der Rentner und seine Frau Christa wieder ihr gewohntes Alltagsleb­en in Corona-Zeiten. Beide gehen überwiegen­d in der Mittagszei­t einkaufen, wenn die Geschäfte nicht so voll sind. Beide meiden große Menschenan­sammlungen und unternehme­n lieber ausgedehnt­e Spaziergän­g am Niederrhei­n. „Aber das haben wir immer so gehalten, seitdem das Virus aufgetauch­t ist. Das hat nichts mit meiner Erkrankung zu tun“, sagt Croonenbro­ek. Das Ehepaar wartet jetzt geduldig die Zeit bis zu einem Impf-Termin ab, damit irgendwann wieder das „normale“Leben seinen Lauf nehmen kann.

Bis dahin vertreibt sich Heinz Croonenbro­ek, der bis zum Eintritt ins Rentner-Dasein als kaufmännis­cher Angestellt­er gearbeitet hatte, seine Zeit unter anderen als Fahrer für ein Walbecker Dental-Labor. „Das macht mir sehr viel Spaß. Manchmal führt eine Tour bis hinauf nach Amsterdam“, sagt der Mann, der sein Leben wahrschein­lich der Tatsache verdankt, dass ihn die Pandemie nicht vom Arztbesuch abgehalten hat.

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RP-FOTO: G. EVERS Heinz Croonenbro­ek hat die Operation gut überstande­n und kann längst wieder mit seiner Frau Christa den Alltag genießen.

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