Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
102 neue Infizierte an einem Tag – Inzidenz bei 113
Innerhalb von 24 Stunden hat es mehr als 100 Neuinfektionen im Kreis Kleve gegeben. Ausbrüche gibt es unter anderem bei Leiharbeitern in Emmerich und bei der Kreisverwaltung. Weiter keine Verschärfung der Schutzmaßnahmen geplant.
KREIS KLEVE (RP) Dem Kreisgesundheitsamt lagen am Freitag insgesamt 7332 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie vor. Das sind 102 mehr als am Vortag.
Folgende Zahlen hat der Kreis am Freitag um 12.44 Uhr übermittelt: Von den 7332 Indexfällen sind 305 (+2) in Bedburg-Hau, 843 (+5) in Emmerich, 975 (+2) in Geldern, 722 (+3) in Goch, 235 (+1) in Issum, 252 (+8) in Kalkar, 218 (+3) in Kerken, 636 (+5) in Kevelaer, 1106 (+11) in Kleve, 284 (+4) in Kranenburg, 512 (+/-0) in Rees, 105 (+/-0) in Rheurdt, 409 (+1) in Straelen, 111 (+1) in Uedem, 164 (+2) in Wachtendonk und 330 (+4) in Weeze. 125 Indexfälle befinden sich noch in Bearbeitung und können daher noch nicht den einzelnen Kommunen zugeordnet werden. Bei diesen Fällen liegen aufgrund der jeweiligen Labormeldungen vielfach noch keine Anschriften der betroffenen Personen vor.
Von den insgesamt 7332 bestätigten Corona-Fällen gelten 6609 als genesen; 139 Personen sind verstorben. Im Kreisgebiet befinden sich aktuell 26 Personen im Krankenhaus. Derzeit gibt es mehrere Coronafälle in einer Leiharbeiterunterkunft in Emmerich; die dort Wohnenden arbeiten im Kreis Borken.
Ferner gibt es mehrere Coronafälle bei der Kreisverwaltung; dort sind die Indexfälle in Quarantäne und deren unmittelbare Kontaktpersonen bis zur Klärung, ob sie ebenfalls ein positives Testergebnis haben, im Homeoffice.
Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Kleve liegt bei 113. Am Donnerstag lag dieser Wert bei 98,3. Aktuell befinden sich 1668 Personen in häuslicher Quarantäne.
KREIS KLEVE Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Kleve ist am Freitag auf 113,0 geklettert. Die Corona-Statistik des Landeszentrums Gesundheit meldet einen Anstieg um 102 neue Fälle auf insgesamt 7332.
In einer Mitteilung erklärte das Kreishaus am Freitagvormittag, wie es zum erheblichen Anstieg der Zahlen kommt. So gebe es ein „größeres Ausbruchsgeschehen“in einer Leiharbeiterunterkunft in Emmerich. Die Leiharbeiter, die dort untergebracht sind, arbeiten demnach im Kreis Borken. Darüber hinaus gibt es auch Corona-Fälle in der Klever Kreisverwaltung. Dort sind die Infizierten in Quarantäne und deren unmittelbare Kontaktpersonen im Homeoffice, bis geklärt ist, ob sie ebenfalls ein positives Testergebnis haben. Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte das Kreishaus mit, dass sich Landrätin Silke Gorißen nicht in Quarantäne befindet.
Außerdem gebe es einzelne positive Fälle in wenigen Kindergärten im Kreis Kleve, wie es heißt. Wie berichtet, hatte es unter anderem ein Ausbruchsgeschehen im Familienzentrum St. Barbara in Kranenburg-Nütterden gegeben. Außerdem informiert der Kindergarten Gänseblümchen in Kleve-Düffelward auf seiner Internetseite über den Ausbruch der britischen Mutante im Team der Erzieherinnen. Wie hoch die Zahl der Infizierten in den Leiharbeiterunterkünften, im Kreishaus und in den Kindergärten ist, dazu äußerte sich die Kreisverwaltung nicht. „Im Übrigen bleibt es bei einem diffusen Verteilungsbild über das gesamte Kreisgebiet“, sagt Amtsärztin Martina Scherbaum. „Haupttreiber der hohen Zahlen sind nach wie vor Corona-Mutationen.“Wie berichtet, ist mittlerweile auch im Kreis Kleve mehr als jede zweite festgestellte Corona-Infektion eine Mutante.
Der Anstieg der 7-Tage-Inzidenz auf 113,0 soll vorerst nicht zu einer Verschärfung der Schutzmaßnahmen führen, wie es am Freitag aus dem Kreishaus hieß. Die Entwicklung führe dem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums (MAGS) vom 9. März zufolge nicht automatisch zur Anordnung von Maßnahmen, die über die geltenden Regeln der Corona-Schutzverordnung hinausgehen. Die Geschäfte können also weiter öffnen, so wie sie es in dieser Woche bereits getan haben. Auch dem wieder einsetzenden Präsenzunterricht in den weiterführenden Schulen ab Montag steht damit von Behördenseite nichts im Wege.
Die Corona-Schutzverordnung besage, dass Kreise, in denen die 7-Tage-Inzidenz „nachhaltig und signifikant“über einem Wert von 100 liegt, prüfen sollen, ob weitergehende Schutzmaßnahmen nötig sind, heißt es aus dem Kreishaus. Das MAGS habe dazu erläutert, dass die Begriffe „nachhaltig“und „signifikant“gewählt worden seien, um den Kreisen Zeit für eine Gesamtbetrachtung der Situation vor Ort über einen längeren Zeitraum zu geben. Das Ministerium wolle vermeiden, dass ein kurzfristiger Wechsel zwischen Lockerungen und Verschärfungen entsteht, der den Bürgern nicht mehr zu vermitteln wäre. Gleichwohl hat der Kreis die Möglichkeit, die lokalen Ausbruchsgeschehen zu lokalisieren und darauf zu reagieren. „Das Gesundheitsamt des Kreises Kleve ist hierzu im ständigen Austausch mit den Kommunen und dem Ministerium“, sagt Landrätin Silke Gorißen.
Als Beispiele für Maßnahmen nennt sie die Beibehaltung des Wechselunterrichts in den großen Berufskollegs des Kreises Kleve sowie den Appell an das Land NRW für mehr Impfstoff. Der Kreis Kleve hatte mit weiteren Grenz-Kreisen ein größeres Kontingent an Impfstoff beantragt, was gestern von Gesundheitsminister Laumann auch zugesagt wurde. „Es bleibt dabei, dass der Kreis Kleve aktuell keine Verschärfung der Schutzmaßnahmen plant“, sagt Landrätin Silke Gorißen. Es werde aber täglich geprüft, ob und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind. Diese Maßnahmen müssten geeignet sein, um dem konkreten Infektionsgeschehen im Kreisgebiet sinnvoll zu begegnen. „Dazu tauschen wir uns auch permanent mit den Bürgermeistern aus“, sagt Gorißen.