Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
CIA plant Sabotage: „Operation Northwoods“
Die Kubanische Revolution und die Machtübernahme der Revolutionäre unter Fidel Castro waren für die USA ein
Schock. Schon 1960 gab der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower der CIA den Auftrag, Maßnahmen zum Sturz Castros zu planen. Im April 1961 scheiterte die Invasion der Schweinebucht und wurde für die neue Regierung unter John F. Kennedy zum Fiasko. Wenige Monate später beschlossen die Amerikaner die „Operation Mongoose“, die Sabotageakte und die Unterwanderung Kubas beinhaltete. Doch die Geheimdienstler wollten noch einen Schritt weiter gehen. Am 13. März 1962 legte das Verteidigungsministerium Kennedy den Plan zur „Operation Northwoods“vor. Dieser sah vor, auf amerikanischem Boden Terrorakte zu begehen und diese Kuba zuzuschreiben. So wollten die Verantwortlichen die Unterstützung der Bevölkerung für eine Invasion Kubas gewinnen. Unter anderem sollte es ein amerikanisches Kriegsschiff treffen: Es sollte vor Kuba versenkt werden. Auch die Sprengung einer Militärbasis wurde in Betracht gezogen. Geplant war außerdem, den Abschuss eines mit Studenten besetzten Passagierflugzeugs durch kubanische Kampfpiloten zu fingieren. Besonders brisant: Der Nasa-Astronaut John Glenn, der erste Amerikaner, der die Erde umkreist hatte, sollte einen Unfalltod sterben, der nachträglich nach Sabotage der Kubaner hätte aussehen sollen. Kennedy war mit Glenn befreundet. Der Präsident verweigerte seine Unterschrift. Der Geheimplan blieb mehr als 30 Jahre geheim und geriet in den 90er-Jahren an die Öffentlichkeit. Glenn konnte selbst noch von seinem geplanten Tod lesen – er lebte bis 2016 in Ohio, Minnesota.