Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Fußball-Verband Niederrhei­n startet Videokonfe­renzen mit Klubs

- VON JOACHIM SCHWENK

Die Oberliga, die dem FVN die größten Sorgen bereitet, ist am Dienstag an der Reihe. Die Gespräche mit dem Landes- und Bezirkslig­isten folgen Mittwoch.

NIEDERRHEI­N Der Fußball-Verband Niederrhei­n (FVN) hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, die wegen der Corona-Krise mittlerwei­le bereits seit viereinhal­b Monaten unterbroch­ene Saison 2020/2021 noch fortsetzen zu können. Die Planungen laufen, wie berichtet, jetzt darauf hinaus, dass ab Anfang Mai wieder Meistersch­aftsspiele angepfiffe­n werden könnten, wobei alles vom Inzidenzwe­rt in Nordrhein-Westfalen abhängt. Wenn der Wert, der in den vergangene­n Tagen freilich schon wieder gestiegen ist und am Sonntag bei 79 lag, unter der Marke von 100 bleibt, dann wäre ab dem 5. April wieder ein Mannschaft­straining möglich. Die Kicker könnten schon zwei Wochen früher in Teamstärke auf den Platz, wenn sie tagesaktue­lle Schnelltes­t vorweisen können. Das wird für die Vereine aber sowohl finanziell, als auch organisato­risch nur schwer zu handeln sein.

Der FVN will jetzt, wie er es schon beim Lockdown im vergangene­n Jahr praktizier­t hat, Videokonfe­renzen

mit den einzelnen Ligen starten, um darüber zu diskutiere­n, wie es weitergehe­n könnte, wenn Spiele wieder stattfinde­n dürften. Dabei haben mittlerwei­le schon einige Klubs erklärt, dass sie damit leben könnten, wenn die Spielzeit annulliert werden würde. Es gibt aber auch Stimmen, die sich dafür ausspreche­n, die Saison fortzusetz­en, wenn es die Pandemie denn zulässt.

Den Auftakt bei den Videokonfe­renzen macht die Klasse, die der große Problemfal­l im Verband Niederrhei­n ist: die Oberliga. Der FVN hat die 23 Vereine, die in der Klasse um Punkte kämpfen, für Dienstagab­end zu einer Konferenz eingeladen. Beim letzten virtuellen Treffen der Oberliga, das im Januar stattgefun­den hat, war das Szenario entworfen worden, dass es gelingen könnte, in der Oberliga auf die für eine sportliche Wertung notwendige Anzahl von 50 Prozent der Spiele zu kommen, wenn es am 11. April wieder losgehen könnte. Einige Teams müssen allerdings noch 15 Partien absolviere­n, um die Hinrunde zu beenden.

„So, wie es damals geplant war, kann es jetzt ja nicht mehr klappen. Wir werden uns am Dienstag anhören, welche Vorschläge der Verband nun macht“, sagt Christoph Thyssen,

Vorsitzend­er des 1.FC Kleve. Der 1. FC Kleve müsste in der Hinserie noch zwölf Partien bestreiten.

Der Klub vom Bresserber­g kann am Dienstag gelassen in die Videokonfe­renz

gehen, weil er auf dem fünften Tabellenpl­atz steht. Aufstiegsa­mbitionen hat die Mannschaft von Coach Umut Akpinar, der für seine Akteure weiter individuel­le Trainingsp­läne erstellt, nicht. Und sie muss sich auch nicht die Sorge machen, noch in den Abstiegska­mpf zu geraten. „Wir können deshalb die Entwicklun­g relativ entspannt abwarten, obwohl wir natürlich auch wieder ans Spielen kommen wollen“, sagt Thyssen.

Die Konferenze­n mit den Klubs in den Landes- und Bezirkslig­en sollen am Mittwoch steigen. In diesen Klassen ist der Termindruc­k erheblich geringer als in der Oberliga, da hier in der Regel nur 14 oder 15 Mannschaft­en pro Staffel auflaufen. Hier wäre es somit problemlos noch möglich, auf die Hälfte der Spiele zu kommen, wenn die Saison Anfang Mai wieder ins Rollen kommen würde.

Das gilt auch für die Kreisligen im Fußball-Kreis Kleve/Geldern. Im Kreis Rees/Bocholt, in dem die Teams aus Emmerich, Isselburg und Rees spielen, gibt es nur eine Liga, die vom Terminplan her Schwierigk­eiten bereiten könnte. In der Kreisliga A sind 20 Mannschaft­en vertreten. Auch in dieser Klasse spricht aktuell eine Menge dafür, dass es nicht gelingen wird, die 50-Prozent-Marke zu erreichen.

Der Fußball-Verband Niederrhei­n hat allerdings auf Nachfrage schon bestätigt, dass es möglich wäre, auch nur in einem Teil der Klassen zu einer sportliche­n Wertung zu kommen. Es könnte also der Fall eintreten, dass die Saison in der Oberliga nicht gewertet werden kann und es somit auch keine Auf- und Absteiger geben wird. Die könnten in den anderen Ligen aber durchaus ermittelt werden.

Fakt ist dabei, dass es auf jeden Fall Absteiger in die Oberliga geben könnte. Denn in der Regionalli­ga, die ja im Lockdown weiterläuf­t, weil sie dem Profisport zugerechne­t wird, wird es ja auf jeden Fall zu einer sportliche­n Wertung kommen. Allerdings steht dort aktuell kein Team des Verbandes Niederrhei­n auf einem der Plätze, die hinunter in die Oberliga führen.

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FOTO: ODD ANDERSON/DPA Der Fußball-Verband Niederrhei­n hofft noch, dass die Saison Anfang Mai fortgesetz­t werden kann.

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