Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Frühjahrsputz-Fieber in Lüllingen
Unter Corona-Bedingungen wurde die Müllsammelaktion des Natur- und Heimatvereins in Lüllingen sogar erweitert. Insgesamt kamen drei Kubikmeter an Abfall zusammen und einige Gegenstände, die noch zu gebrauchen waren.
LÜLLINGEN Kronkorken, CDs, Kugelschreiber und jede Menge Elektroschrott: Am Wochenende bot der Frühjahrsputz allen Engagierten die Möglichkeit, vom Dorfplatz aus zugeteilte Sammelabschnitte abzulaufen und Lüllingens Straßenränder von Müll zu befreien. „Wegen Corona ist die Aktion letztes Jahr ausgefallen. Unter den neuen Bedingungen haben wir es aber dieses Jahr doch geschafft und die Aktion sogar erweitert“, erzählt Ortsbürgermeisterin Julia Janßen.
Beim diesjährigen Frühjahrsputz wurden nicht nur Müll, sondern auch andere Wertstoffgegenstände gesammelt. Diese würden weiter verarbeitet und einer sinnvollen Verwendung zugeführt. „Man will dem Klima und den Tieren was Gutes tun, denn hier soll es auch weiterhin fleuchen und kreuchen“, meint Janßen.
Die am Dorfplatz aufgestellten Behälter und Container seien von Bewohnern des Dorfes bereitgestellt worden. Fleißig wurden hier allerhand unterschiedliche Materialien abgegeben. Das reichte von Schraubverschlüssen über Altmetall bis zu defekten Handys. „Ich war schockiert, wie viele Brillen dabei waren“, berichtet Helferin Irmgard Marten lachend.
Die Brillen werden nach Afrika transportiert. Die Briefmarken hingegen sollen in Behindertenwerkstätten aufgearbeitet werden. Die Kugelschreiber würden an das Unternehmen TerraCycle gegeben, wo sie recycelt werden und ein neues Leben bekommen. „Auch CDs sind ein ganz wertvoller Kunstoff. Die kommen nicht einfach in den großen Müll“, erklärt Marten. Bei der Stadtverwaltung in Geldern können diese abgeben werden.
Plötzlich kehren zwei Mädchen sogar mit einem großen Fußballtor
von ihrer Sammelrunde zurück. „Ich mache den Jugendtreff in Lüllingen. Davon konnte ich einige Leute motivieren, mitzumachen“, sagt Irmgard Marten. Die Ortsbürgermeisterin lobt das Engagement der Jüngeren. „Ich bin überrascht, wie viele junge Leute dabei sind. Das ist wirklich schön“, sagt die 26-Jährige. Zudem seien viele fleißige Bienchen auch das ganze Jahr über in Lüllingens Straßen unterwegs, um sie sauber zu halten.
„Man kann auch mit kleinen Dingen einen Beitrag leisten“, äußert sich Michael Opgenhoff, Vorsitzender des Natur- und Heimatvereins
Lüllingen, zu der Aktion. In nur einer Stunde habe beispielsweise er selbst einen ganzen Sack voll Müll zusammen gesammelt. Unter dem Motto „Aufheber sind Vorbilder“, das den Ursprung in Berlin hat, werde die Aktion beworben. „Mit dieser Aktion wollen wir für bewussteren Umgang mit Rohstoffen sensibilisieren“, erläutert er.
Das Ergebnis lässt sich sehen. „Es sind drei Kubikmeter Müll zusammengekommen“, sagt Karl Döring vom Caritasverband Geldern-Kevelaer. Somit strahlen das Dorf und seine Umgebung wieder in frischem Glanz.