Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
VfB Rheingold baut zweiten Rasenplatz
Der Klub sammelt einen Teil der Summe für das 320.000-Euro-Projekt über eine Crowdfunding-Aktion.
EMMERICH (misch) In den vergangenen Tagen wurde es noch einmal sehr deutlich. Sobald es etwas stärker regnet, stehen sofort große Pfützen auf dem Ascheplatz des VfB Rheingold Emmerich. „Die Drainage ist defekt, außerdem ist der Platz zumeist knochenhart, was immer wieder für Verletzungen sorgt. Insbesondere ein Jugendtraining ist darauf nicht mehr gefahrlos möglich“, sagen Marc Schulte und sein Vater Jörg, die beim Traditionsklub als stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer tätig sind. Die beiden Vorstandsmitglieder sind froh, dass nach mehr als fünf Jahrzehnten die Asche auf der Anlage am Eugen-Reintjes-Stadion jetzt in absehbarer Zeit Geschichte sein wird.
Wie berichtet, plant der VfB den Bau eines zweiten Naturrasenplatzes. Die Hälfte der Kosten von etwa 320.000 Euro für das Projekt kann der Verein mit Mitteln aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“berappen. Ein Viertel der Summe hat der Emmericher Stadtsportbund dem VfB zugesagt. Ein weiterer Baustein der Finanzierung ist die momentan laufende Crowdfunding-Aktion in Kooperation mit der Volksbank Emmerich-Rees,
die 15.000 Euro bringen soll.
„Diese Aktion muss ein Erfolg werden“, sagt Marc Schulte, der hofft, dass in den kommenden Wochen noch einige Euro auf das Konto fließen. Die Rheingold-Verantwortlichen, die sich bereits seit eineinhalb Jahren intensiv mit dem Projekt befassen, setzen zudem darauf, dass noch das eine oder andere Unternehmen einen Obolus beisteuern wird. Bislang ist ein gutes Drittel der Zielsumme erreicht, bis zum 24. April bleibt noch Zeit.
„Wir sind generell für jeden Euro und jegliche Unterstützung dankbar, die uns dem neuen Platz ein Stück näher bringt. Aber klar, man schaut durchaus auch schon mal etwas neidisch auf die vielen Vereine in den Nachbarstädten, die aufgrund anderer Möglichkeiten einen Kunstrasen erhalten. Für uns ist das finanziell jedoch einfach nicht darstellbar“, sagt Marc Schulte. Allerdings gebe es durchaus auch ein paar Vorteile des natürlichen Grüns. „Die Bäume auf der Anlage können stehen bleiben. Und um die Folgekosten müssen wir uns deutlich weniger Gedanken machen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende.
Dass der VfB Rheingold seit einigen Jahren jeden Euro zweimal umdrehen muss, ist bekannt. Die Corona-Pandemie sorgt wie bei allen Vereinen zusätzlich für Einnahme-Verluste. Keine Zuschauer, kein Kioskverkauf, keine Veranstaltungen im Vereinsheim – alles das fällt auch bei den Schwarz-Weißen seit einem Jahr weg.
Wird die Crowdfunding-Aktion beim VfB ein Erfolg, sollen die Bauarbeiten im Sommer starten. „Unsere Vision ist es, Mitte des kommenden Jahres fertig zu sein, allerspätestens aber Ende 2022“, sagen Marc und Jörg Schulte, die aktuell auch noch einen neuen Platzwart suchen.
zur Crowdfunding-Aktion gibt es unter https://dervolksbanker.viele-schaffen-mehr.de/naturrasenplatzvfb