Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die Serie des SV Straelen wird gestoppt
Der Fußball-Regionalligist muss sich nach fünf Partien ohne Niederlage am Mittwochabend bei Preußen Münster mit 1:3 geschlagen geben. Nach der Führung des Außenseiters sorgt ein umstrittenes Gegentor für die Wende im Spiel.
STRAELEN Die Serie des SV Straelen in der Fußball-Regionalliga ist gerissen. Nach fünf Begegnungen ohne Niederlage hatte der Neuling am Mittwochabend im Nachholspiel beim Tabellendritten Preußen Münster mit 1:3 (1:2) das Nachsehen. Der Außenseiter wurde dabei unter Wert geschlagen, weil er zunächst die bessere Mannschaft war und auch die Führung erzielt hatte. Dann aber wurde das Team durch einen umstrittenen Ausgleichstreffer aus der Bahn geworfen. Die Niederlage wirft den SVS allerdings nicht zurück. Er hat als Tabellenelfter beruhigende zwölf Punkte Vorsprung vor den derzeit noch fünf Abstiegsplätzen – das Saisonziel Klassenerhalt ist somit greifbar nahe.
Das Thema Ligaverbleib könnte sich für den SV Straelen aber schon schnell erledigt haben. Denn derzeit spricht eine Menge dafür, dass die Saison in den Oberligen der Verbände Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen nicht beendet und somit auch nicht gewertet werden kann. Wenn der Fall eintrifft, würde es aus diesen Klassen keine Aufsteiger in die Regionalliga geben. Das hätte wiederum zur Folge, dass nur der Tabellenletzte aus der vierthöchsten Klasse absteigen muss. Und der SV Straelen hat bei nur noch neun ausstehenden Begegnungen bereits satte 18 Punkte Vorsprung vor Schlusslicht Bonner SC.
Der Neuling musste die Partie beim Gründungsmitglied der Bundesliga ohne seine beiden etatmäßigen Innenverteidiger bestreiten. Neben Kapitän Ferry de Regt, der schon in den Begegnungen zuvor wegen einer Knieverletzung gefehlt hatte, war auch Adli Lachheb nicht dabei. Der Abwehrchef wurde wegen einer Verletzung in der Wade vorsichtshalber geschont, absolvierte vor dem Anpfiff im Stadion aber eine leichte Laufeinheit. „Wir wollten bei Adli Lachheb auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren“, sagte Trainer Benedict Weeks.
Das Fehlen der beiden zentralen Abwehrspieler machte sich zunächst nicht negativ bemerkbar. Der SV Straelen war in der Anfangsphase das agilere Team mit den besseren Aktionen in der Offensive. Sam de Wit (6.), der Adli Lachheb vertrat, hatte früh die erste Gelegenheit für den Außenseiter. Mittelfeldakteur Jannis Kübler, über den fast alle Angriffe des Neulings liefen, erzielte dann in der 18. Minute die Führung für den Außenseiter, die er sich mit gutem Spiel auch redlich verdient hatte.
Der SVS hatte die Partie auch in der Folgezeit noch gut im Griff, ehe er durch eine zweifelhafte Aktion aus dem Rhythmus gebracht wurde. Sam de Wit hatte sich den Ball wenige Meter vor dem eigenen Strafraum etwas zu weit vorgelegt, wurde dann beim daraus resultierenden Zweikampf gefoult – und Deniz Bindemann erzielte den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich für Münster (26.). Die Straelener protestierten vergeblich, dass dem Treffer, der für eine Wende im Spiel sorgte, eine Regelwidrigkeit vorausgegangen sei. „Das war ein klares Foulspiel“, ärgerte sich Weeks.
Fortan kam der Tabellendritte besser in die Partie, während der SV
Straelen im Spiel nach vorne nicht mehr so zielstrebig wie in der Anfangsphase agierte. Alexander Langlitz (38.) erzielte nach einer Ecke die Führung für die Preußen, die das unterstrichen, was Benedict Weeks vor der Partie als eine Qualität des
Gegners ausgemacht hatte. Der Favorit nutzte seine Chancen konsequent.
Das war auch in der zweiten Halbzeit der Fall. Der SV Straelen hatte mehr vom Spiel, ohne dabei in der Offensive so zwingend wie in der
Anfangsphase zu agieren. Doch die letzte Hoffnung, dem Duell noch eine Wende geben zu können, war schnell dahin. Preußen Münster nutzte seinen ersten etwas gefährlicheren Angriff zum 3:1 durch Alexander Langlitz (60.).
Der SVS setzte anschließend noch mehr auf Offensive, zumal Trainer Benedict Weeks in Cagatay Kader eine zwei Sturmspitze ins Spiel brachte. Der Favorit verlegte sich fast nur noch auf Konter. Doch nennenswerte Gelegenheiten gab es für den Neuling trotz optischer Überlegenheit jetzt kaum noch, weil Preußen Münster nun auch in der Defensive sicher stand. Cagatay Kader (78.) hatte mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der das Tor knapp verfehlte, die beste Möglichkeit, noch einmal für Spannung in der Begegnung zu sorgen, in der mehr für den SV Straelen drin gewesen wäre.