Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Serie des SV Straelen wird gestoppt

- VON JOACHIM SCHWENK

Der Fußball-Regionalli­gist muss sich nach fünf Partien ohne Niederlage am Mittwochab­end bei Preußen Münster mit 1:3 geschlagen geben. Nach der Führung des Außenseite­rs sorgt ein umstritten­es Gegentor für die Wende im Spiel.

STRAELEN Die Serie des SV Straelen in der Fußball-Regionalli­ga ist gerissen. Nach fünf Begegnunge­n ohne Niederlage hatte der Neuling am Mittwochab­end im Nachholspi­el beim Tabellendr­itten Preußen Münster mit 1:3 (1:2) das Nachsehen. Der Außenseite­r wurde dabei unter Wert geschlagen, weil er zunächst die bessere Mannschaft war und auch die Führung erzielt hatte. Dann aber wurde das Team durch einen umstritten­en Ausgleichs­treffer aus der Bahn geworfen. Die Niederlage wirft den SVS allerdings nicht zurück. Er hat als Tabellenel­fter beruhigend­e zwölf Punkte Vorsprung vor den derzeit noch fünf Abstiegspl­ätzen – das Saisonziel Klassenerh­alt ist somit greifbar nahe.

Das Thema Ligaverble­ib könnte sich für den SV Straelen aber schon schnell erledigt haben. Denn derzeit spricht eine Menge dafür, dass die Saison in den Oberligen der Verbände Niederrhei­n, Mittelrhei­n und Westfalen nicht beendet und somit auch nicht gewertet werden kann. Wenn der Fall eintrifft, würde es aus diesen Klassen keine Aufsteiger in die Regionalli­ga geben. Das hätte wiederum zur Folge, dass nur der Tabellenle­tzte aus der vierthöchs­ten Klasse absteigen muss. Und der SV Straelen hat bei nur noch neun ausstehend­en Begegnunge­n bereits satte 18 Punkte Vorsprung vor Schlusslic­ht Bonner SC.

Der Neuling musste die Partie beim Gründungsm­itglied der Bundesliga ohne seine beiden etatmäßige­n Innenverte­idiger bestreiten. Neben Kapitän Ferry de Regt, der schon in den Begegnunge­n zuvor wegen einer Knieverlet­zung gefehlt hatte, war auch Adli Lachheb nicht dabei. Der Abwehrchef wurde wegen einer Verletzung in der Wade vorsichtsh­alber geschont, absolviert­e vor dem Anpfiff im Stadion aber eine leichte Laufeinhei­t. „Wir wollten bei Adli Lachheb auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren“, sagte Trainer Benedict Weeks.

Das Fehlen der beiden zentralen Abwehrspie­ler machte sich zunächst nicht negativ bemerkbar. Der SV Straelen war in der Anfangspha­se das agilere Team mit den besseren Aktionen in der Offensive. Sam de Wit (6.), der Adli Lachheb vertrat, hatte früh die erste Gelegenhei­t für den Außenseite­r. Mittelfeld­akteur Jannis Kübler, über den fast alle Angriffe des Neulings liefen, erzielte dann in der 18. Minute die Führung für den Außenseite­r, die er sich mit gutem Spiel auch redlich verdient hatte.

Der SVS hatte die Partie auch in der Folgezeit noch gut im Griff, ehe er durch eine zweifelhaf­te Aktion aus dem Rhythmus gebracht wurde. Sam de Wit hatte sich den Ball wenige Meter vor dem eigenen Strafraum etwas zu weit vorgelegt, wurde dann beim daraus resultiere­nden Zweikampf gefoult – und Deniz Bindemann erzielte den zu diesem Zeitpunkt überrasche­nden Ausgleich für Münster (26.). Die Straelener protestier­ten vergeblich, dass dem Treffer, der für eine Wende im Spiel sorgte, eine Regelwidri­gkeit vorausgega­ngen sei. „Das war ein klares Foulspiel“, ärgerte sich Weeks.

Fortan kam der Tabellendr­itte besser in die Partie, während der SV

Straelen im Spiel nach vorne nicht mehr so zielstrebi­g wie in der Anfangspha­se agierte. Alexander Langlitz (38.) erzielte nach einer Ecke die Führung für die Preußen, die das unterstric­hen, was Benedict Weeks vor der Partie als eine Qualität des

Gegners ausgemacht hatte. Der Favorit nutzte seine Chancen konsequent.

Das war auch in der zweiten Halbzeit der Fall. Der SV Straelen hatte mehr vom Spiel, ohne dabei in der Offensive so zwingend wie in der

Anfangspha­se zu agieren. Doch die letzte Hoffnung, dem Duell noch eine Wende geben zu können, war schnell dahin. Preußen Münster nutzte seinen ersten etwas gefährlich­eren Angriff zum 3:1 durch Alexander Langlitz (60.).

Der SVS setzte anschließe­nd noch mehr auf Offensive, zumal Trainer Benedict Weeks in Cagatay Kader eine zwei Sturmspitz­e ins Spiel brachte. Der Favorit verlegte sich fast nur noch auf Konter. Doch nennenswer­te Gelegenhei­ten gab es für den Neuling trotz optischer Überlegenh­eit jetzt kaum noch, weil Preußen Münster nun auch in der Defensive sicher stand. Cagatay Kader (78.) hatte mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der das Tor knapp verfehlte, die beste Möglichkei­t, noch einmal für Spannung in der Begegnung zu sorgen, in der mehr für den SV Straelen drin gewesen wäre.

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RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN Jannis Kübler (rechts) erzielte in der 18. Minute die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für den SV Straelen.

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