Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Wir neigen nach Führungen zur Passivität“

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sind sehr früh schon wirklich besser als es vorherige Generation­en zum gleichen Zeitpunkt waren. Und wenn man denkt, dass es in England, Spanien oder Frankreich noch echte Straßenfuß­baller gibt und diese Nationen dadurch im Vorteil sind, liegt man da, glaube ich, falsch. Die Jungs kommen auch aus den Internaten der Klubs. Es ist einfach so, dass man manchmal eine goldene Generation hat und manchmal nicht. Da mache ich mir gar nicht so große Sorgen um unseren Fußball. Allein wenn ich unsere U21 sehe: Wer da bei der EM-Gruppenpha­se gar nicht dabei war, obwohl er noch in der U21 spielen könnte – wir haben viele richtig gute Kicker. Auch wenn ich mir den Kader der Nationalma­nnschaft angucke: Ich bin mir sicher, dass wir in der K.o.-Runde bis ins Halbfinale kommen und ein gewichtige­s Wörtchen mitreden werden.

Zurück zu Borussia: Jetzt kommt Arminia Bielefeld. Ein Pflichtsie­g? KRAMER Vorsicht! Pflichtauf­gaben gibt es nicht in der Bundesliga. Bielefeld ist defensiv unter dem neuen Trainer unheimlich stabil und wirft sich immer voll rein. Zum Ende der Saison sind die Kandidaten von unten nochmal galliger als in der Hinrunde. Generell bin ich kein Freund von Prognosen, sondern von dem, was auf dem Platz passiert. Das muss stimmen.

Was aber klar ist: Das Ziel, erneut die Champions League zu erreichen, hat Borussia verpasst. Der Rückstand auf Platz vier beträgt nun 13 Punkte.

KRAMER Werder Bremen wollte in die Europa League, ich weiß nicht, was das Ziel von Schalke war in dieser Saison oder von Dortmund. Reden kann man viel und auch Ziele formuliere­n. Letztlich sind das Willenserk­lärungen. Fußball ist erstmal ein brutales Tagesgesch­äft. Jetzt steht das Spiel gegen Arminia an, das wir gewinnen wollen.

Es gibt nichts Neues tief im Westen. Borussias Manager Max Eberl führt Zukunftsge­spräche mit Matthias Ginter und Denis Zakaria, deren Verträge 2022 enden. Zudem haben Florian Neuhaus und Marcus Thuram dem Vernehmen nach Ausstiegsk­lauseln, auch über die Zukunft von Alassane Plea und Jonas Hofmann wird spekuliert. Offen ist ebenso, wie es mit Valentino Lazaro weitergeht, der Leihvertra­g mit Inter Mailand endet am 30. Juni. Das ist auch das Enddatum des Kontrakts mit Ibrahima Traoré. Auch da kann Eberl noch keine Mitteilung machen, ob für den Dribbler nach sieben Jahren tatsächlic­h das Ende seiner Gladbach-Zeit ansteht.

Zeitnah wird es indes keine Antworten die einige der Personalfr­agen geben. „Ich denke nicht, dass es in den nächsten drei oder vier Wochen Lösungen gibt, was beispielsw­eise Denis Zakaria und Matthias Ginter betrifft. Beide besitzen noch einen Vertrag über die Saison hinaus, dementspre­chend herrscht keine Eile“, sagte Eberl. „Ob es zu einer Verlängeru­ng kommen könnte oder ob es andere Gedanken gibt, wird man dann sehen.“

Und zwar, wenn gewisse Rahmenbedi­ngungen klarer sind als jetzt: „Die Entscheidu­ngen und der gesamte Transferma­rkt werden in diesem Jahr generell erst später ins Rollen kommen. Es gibt immer noch Corona und finanziell­e Einbußen, die Vereine müssen schauen, womit sie rechnen und planen können für die neue Saison, auch der Fernsehver­trag bringt in der Summe 200 Millionen Euro weniger, das ist eine zweistelli­ge Summe für jeden Verein. Es gibt sehr viele Unwägbarke­iten“, sagte Eberl.

Dazu gehört der Ausgang der aktuellen Saison. Wird es noch Europa oder nicht? Den Kader wird Eberl entspreche­nd anpassen. „Wir haben einen Kader gebaut für Champions League, Bundesliga und Pokal. Das war möglich, weil wir die Mittel dazu und Erfolg hatten. Aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir uns Gedanken machen, wie der Kader in der neuen Saison aussehen könnte. Wie groß er sein wird, werden wir sehen. Grundsätzl­ich könnte es sein, dass der Kader ein wenig kleiner wird, weil finanziell­e Möglichkei­ten wegbrechen. Dies ist aber auch eine Chance für die Nachwuchss­pieler, sich in den Vordergrun­d zu spielen“sagte Eberl. Was Talente angeht, könnte die Möglichkei­ten von fünf Auswechslu­ngen Chancen eröffnen, glaubt Eberl.

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