Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Acht Dörfer – eine Stadt
Erst 1970 wurde die Stadt gegründet und musste schon kurz darauf um ihren Erhalt stark kämpfen. Nah an den Großstädten und dennoch im Grünen, das ist für viele Menschen attraktiv. Die Zahl der Neubürger wächst.
Viel Platz, Wiesen und natürlich: Meerbusch ist grün, ist ländlich. „Stadt im Grünen“nennt sie sich bis heute gern. Elf Kilometer herrliches Rheinufer, weites Acker- und Weideland, Pferde grasen. Hier und dort ein Kirchturm, der keck in den Himmel ragt. So präsentiert sich die Stadt aus luftiger Höhe von der A44-Brücke, die bei Ilverich den Rhein Richtung Düsseldorfer Flughafen überquert. Ein schöner Blick, aber näher hinsehen lohnt sich. Wer Meerbusch kennenlernen will, muss sich einlassen auf Vielfalt, muss sich einlassen auf acht Stadtteile, die – jeder einzelne für sich – im wahren Wortsinne „eigenartig“sind. Mal urban und geschäftig wie das schicke Büderich, mal dörflich wie die Rheingemeinden oder gemütlich und heimelig wie Lank-Latum mit seinem alten Marktplatz im Schatten der Kirche von St. Stephanus.
Meerbusch und seine Niederrheinlandschaft bieten nicht nur Familien mit Kindern das richtige Umfeld mit hoher Wohnqualität. Denn Meerbusch ist schon lange nicht mehr nur ein Wohnort zwischen Großstädten. Rund 13.000 Arbeitsplätze gibt es inzwischen im Stadtgebiet. Namhafte Firmen haben die Qualitäten des exquisiten Standorts erkannt, haben – zum Beispiel im Business-Park Mollsfeld – ihre Deutschland- oder Europazentralen gebaut.
Das Prädikat „Stadt der Millionäre“nehmen die Meerbuscher mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. Zum einen sorgt der beachtliche Anteil der Gutverdienenden nicht zwingend für eine gut gefüllte Stadtkasse, zum anderen ist Meerbusch trotz wohlhabender Klientel auch rheinisch-bodenständig geblieben.
Kindern und Jugendlichen, die in Meerbusch aufwachsen, stehen alle Schulformen offen. Auch die kulturpädagogischen Angebote überlässt die Stadt nicht ihren Nachbarn. Die städtische Musikschule und die Volkshochschule bieten für Kinder und Jugendliche eine Vielfalt von Aktivitäten an.
Immer mehr Menschen entdecken Meerbusch auch als touristisches Ziel: Sei es für die Radtour im Grünen oder für einen Wochenend-Trip mit Altstadtbummel in Düsseldorf. Die Übernachtungszahlen steigen.
Die Vorzüge dieses Fleckchens Erde am Rhein haben Menschen schon früh erkannt. Zuerst kamen die Römer, dann die Franken, später die Franzosen und die Preußen, um gerade dort ihr Glück zu suchen, wo heute Meerbusch liegt. Heute sind es unter anderen die Japaner, die Meerbusch mögen. Rund 600 der insgesamt knapp 58.000 Meerbuscher kommen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Damit ist die Stadt relativ zur Einwohnerzahl größte japanische Kolonie in Deutschland.