Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Eine neue Zeitrechnung
Für die Wirtschaftsförderer im Kreisgebiet war es ein ganz besonderer Tag. Werden Sie künftig doch in ihren Gesprächen mit heimischen Investoren und ansiedlungswilligen Unternehmern neben vielen anderen regionalen Vorteilen auch die Chance auf einen Zuschuss für Errichtungsund Erweiterungsinvestitionen in die Waagschale werfen können. Denn der Kreis Kleve wird mit Wirkung vom 1. Januar für zunächst sechs Jahre ins Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm NRW aufgenommen.
Die gewerbliche Wirtschaft solle hier Vorteile erhalten wie auch das Tourismusgewerbe, hat Michael Henze, Ministerialdirigent im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW gegenüber Landrätin Silke Gorißen anlässlich seines Besuches im Kreishaus präzisiert und bis 2027 einen zweistelligen Millionen-Betrag in Aussicht gestellt.
Für uns Wirtschaftsförderer ist diese Entscheidung so etwas wie der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Jedenfalls kann ich mich in den mehr als 30 Berufsjahren als der heimischen Wirtschaft Nahestehender nicht erinnern, dass der gesamte Kreis Kleve bereits einmal in die Förderkulisse aufgenommen war.
Punktuell gab es Hilfen für Weeze, Hilfen für Kalkar und anderswo. Heute erstreckt sich das Band der Hoffnung auf alle 16 Standorte. Was das fürs Tagesgeschäft bedeutet? Unsere ureigenen Standortkriterien erleben noch deutlicheres Gewicht: der Airport, der Hafen, die Autobahn-Nähen der Gewerbeflächen, die Grenzsituationen, der seit Jahren niedrige Krankenstand, der hohe Pro-Mitarbeiter-Umsatz im Handwerk und, und, und. Denn finanziell werden wir nun alle gleichgestellt sein – die nachbarlichen Regionen und unser Kreisgebiet. Ging es uns bislang gut – bald wird es uns besser gehen.