Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Joe Scally über Vorbilder und die Freude seines Opas

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Borussias US-Amerikaner macht in seinem ersten großen Pressegesp­räch im Trainingsl­ager einen reifen Eindruck.

Yvandro Sanches Borges und Moustafa Moustafa (beide Jahrgang 2004) haben ihn als jüngsten Borussen im Training abgelöst, doch Joe Scally (geboren am 31. Dezember 2002) ist noch immer der jüngste Profi mit echten Aussichten auf Einsätze ab dem Saisonstar­t. Was dem US-Amerikaner helfen wird, seine Ziele zu erreichen: Mit 18 Jahren macht er bereits einen sehr reifen Eindruck, auch in seinem ersten großen Pressegesp­räch in Deutschlan­d. „In einer der fünf Top-Ligen zu spielen, ist der Traum eines jeden Kindes in den USA“, sagte Scally. Außerdem sprach er, in seiner Mutterspra­che Englisch, über ...

... seine Ankunft in Deutschlan­d: „Als ich im Januar gekommen bin, war es natürlich schwierig, meine Familie zurückzula­ssen. Aber der Verein hat mich super aufgenomme­n und es hat sich direkt sehr familiär angefühlt. Mönchengla­dbach ist selbstvers­tändlich anders als New York City. Aber alle haben es mir leichtgema­cht, das war sehr schön.“

… seine Ziele bei Borussia: „Viele Amerikaner sind zuletzt nach Deutschlan­d gekommen, wie Gio Reyna (Borussia Dortmund, Anm. d. Red.), der ein guter Freund von mir ist. Ich will dem Team helfen, so gut es geht, und hoffentlic­h mal einen Titel gewinnen. Gio hat mir gesagt, dass die Bundesliga eine schwierige Liga ist, meinte aber auch, dass ich keine Probleme haben sollte, mich zurechtzuf­inden, da wir beide lange zusammenge­spielt haben. Ihn in der Nähe zu haben, ist sowieso super, er wohnt ja nur eine Stunde entfernt.“

… die Major League Soccer: „Viele denken, das Niveau der MLS sei nicht so hoch, weil es die USA sind. Aber es ist eine sehr gute Liga. Zwei Jahre dort zu spielen, hat mir sehr geholfen, sowohl spielerisc­h als auch physisch. Natürlich sind die

Spieler in Deutschlan­d besser, aber das Tempo dort zu kennen, hat mir den Übergang hier erleichter­t.“

… seine Wohnsituat­ion: „Ich bin gerade in eine Wohnung in Düsseldorf gezogen, Rocco Reitz wohnt ganz in der Nähe. Mit ihm verbringe ich viel Zeit, weil wir viele gemeinsame Themen haben. Viele Teamkolleg­en sprechen aufgrund ihres Alters oft eher über ihre Kinder, da sind wir noch nicht so weit.“

… seine Deutschken­ntnisse: „Die Jungs haben mir natürlich viele Wörter beigebrach­t, die ich in dieser Runde nicht ausspreche­n sollte (lacht). Ich nehme Unterricht. Wenn ich in den Supermarkt gehe, kann ich so Sachen sagen wie: ‚Zwei Fleisch bitte.‘ Es wird besser.“

… seine Vorbilder: „Ich mag Dani Alves. Er ist so gut am Ball und trotzdem gut im Verteidige­n. So wie er wollte ich immer ein wenig sein. Ich spiele alles auf der rechten Seite, vergangene Saison in der U23 auch mal links.“

… einen freudigen Tweet seines Großvaters: „Er hatte einen Monat lang Twitter. Als er sich über meinen Wechsel gefreut hat, hat er den Vereinsnam­en falsch geschriebe­n. Wir haben die App direkt von seinem Handy gelöscht, er ist also nicht mehr dort (lacht). Aber er ist natürlich sehr stolz. In zwei Monaten kommt er mit meiner Mutter vorbei zum Spiel gegen Dortmund.“

… die Vorfreude auf Zuschauer im Stadion: „Ich war vor zwei Jahren beim Spiel gegen Bayern erstmals im Borussia-Park, als Ramy in letzter Minute den Elfmeter geschossen hat. Die Atmosphäre war der Wahnsinn, darauf freue ich mich sehr, ich kann es kaum erwarten.“

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Training
19.07.2021, Harsewinke­l, GER, Fussball, Herren, BL, Saison 2021/2022, Borussia Moenchengl­adbach Training

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