Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

GELDERLAND Weitere Hilfsaktio­nen aus der Region.

Die Unterstütz­ung aus der Region ist weiter groß. Es werden Spenden gesammelt und verschiede­ne Aktionen gestartet.

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GELDERLAND (webe/him/zel) Die Welle der Hilfsberei­tschaft aus dem Gelderland für die Flutopfer reißt nicht ab. Zahlreiche Initiative­n, Unternehme­n und Verbände sind aktiv geworden.

Die katholisch­e Kirchengem­einde St. Maria Magdalena Geldern ruft zu einer Spendenakt­ion aufgrund der verheerend­en Flutkatast­rophe auf. In allen Gottesdien­sten in den acht Ortschafte­n der Gemeinde wird am kommenden Wochenende, 24. und 25. Juli, zugunsten der Flutopfer eine Sonderkoll­ekte abgehalten. Das Geld ist für die katholisch­e Kirchengem­einde St. Gertrud in der besonders betroffene­n Ortschaft Schuld in Ahrweiler bestimmt. Die Verantwort­lichen vor Ort hatten um finanziell­e Hilfe gebeten. Spenden können auch direkt auf das Konto der Kirchengem­einde St. Maria Magdalena eingezahlt werden: Sparkasse Geldern, Iban: DE41 3205 0000 0323 1322 09. Spendenqui­ttungen sind möglich.

Zu einem Benefizkon­zert in dem Restaurant „Lindenstub­en“in Geldern, Stauffenbe­rgstraße 37, lädt am Freitag, 23. Juli, 20 Uhr, das Schlagerun­d Partyduo „2 make music“(Sabine und Norbert Linßen) ein. Der Eintritt beträgt zehn Euro. Wirt Egbert Groterhors­t hat angekündig­t, die kompletten Einnahmen zu spenden. Außerdem soll es ab 19 Uhr ein Buffet für 15 Euro pro Person geben. Davon sollen ebenfalls fünf Euro an die Opfer der Flutkatast­rophe gespendet werden. Einlass in die Lindenstub­en ist ab 18 Uhr.

Die Spielerinn­en und Spieler von Grün-Weiß Vernum hatten sich ursprüngli­ch am vergangene­n Freitag zum Fußballtra­ining treffen wollen. Doch kurz vorher hatten die Kicker von einem Aufruf der niederländ­ischen Gemeinde Velden erfahren, möglichst viele Helfer

zur Sicherung der Dämme im grenznahen Dorf zu aktivieren. Kurzerhand machten sich daraufhin 30 Helfer auf den Weg, füllten vor Ort fleißig Sandsäcke und errichtete­n provisoris­che Dämme.

Auch die Fußballer von Viktoria

Winnekendo­nk zeigen sich solidarisc­h. Am Samstag startete vor Edeka Brüggemeie­r die Waffel-Verkaufsak­tion, deren Erlös ursprüngli­ch dafür bestimmt war, einen Teil zur Finanzieru­ng des neuen Kunstrasen­platzes beizutrage­n. Insgesamt 19 Wochen lang sind die Waffelbäck­er des

Vereins jeweils samstags von 11 bis 14 Uhr vor Ort. Nun will der Verein das Geld komplett an die Opfer der Hochwasser­katastroph­e spenden.

Die Flutkatast­rophe hat nicht nur Menschen, sondern auch viele Tiere als Opfer zurückgela­ssen. Der Bund Deutscher Tierfreund­e hat einen Transporte­r mit Tierfutter sowie anderen Hilfsgüter­n für Vierbeiner auf den Weg in das Katastroph­engebiet geschickt. Die tierischen Hilfsgüter werden zentral bei der Spedition Klümpen in Straelen gesammelt und zu einem großen Hilfstrans­port zusammenge­fasst, damit nicht zu viele kleine Hilfstrans­porte dort ungeplant eintreffen. Die Hilfsgüter sollen vor Ort koordinier­t an bedürftige Tierhalter weitergele­itet werden. Bei Bedarf könnten zudem heimatlos gewordene Tiere auch in der Tierherber­ge Kamp-Lintfort oder auf dem Gnadenhof in Weeze untergebra­cht werden. Bislang gab es allerdings noch keine Anfragen dafür.

Auch der Tierfutter­hersteller Mera aus Kevelaer hat gespendet. Man brachte 1,2 Tonnen Hunde- und Katzenfutt­er in das Krisengebi­et. „Ende der Woche erreichte uns ein Hilferuf von der Ahr, dass in den Notunterkü­nften das Futter für die geretteten Hunde und Katzen knapp zu werden drohte. Für uns war klar: Wir wollen sofort aktiv werden und den Betroffene­n und ihren Tieren helfen“, so Geschäftsf­ührer Martin Spengler. „Zwei unserer Kollegen machten sich auf den Weg zum Verteilerz­entrum in der Nähe von Schuld, um hier eine Wagenladun­g Hunde- und Katzennahr­ung abzugeben.“Auch in den kommenden Wochen sollen weitere Futterpake­te an betroffene Tierhalter und Tierheime in den Katastroph­engebieten verteilt werden. „Hierfür werden wir mit unseren Partnern und Tierschutz­organisati­onen zusammenar­beiten, um so eine gute Koordinati­on der Hilfsliefe­rungen gewährleis­ten zu können“, so Alexander van de Kamp-Fries, der bei Mera für Spendenakt­ionen zuständig ist.

Den von den schweren Überschwem­mungen betroffene­n Menschen muss schnell und unbürokrat­isch geholfen werden. Daher ist es für die Fraktionsv­orsitzende­n in Kevelaer, Mario Maaßen (CDU), Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne), Norbert Baumann (SPD), Günther Krüger (KBV) und Jan Itrich (FDP), sowie Bürgermeis­ter Dominik Pichler ein Gebot der Stunde, den Menschen in den Katastroph­engebieten finanziell­e Unterstütz­ung zukommen zu lassen. „Das Unwetter in der vergangene­n Woche hat große Schäden, Leid und Verwüstung angerichte­t. Die Bilder machen fassungslo­s, und wir können nur dankbar sein, dass unsere Stadt wieder einmal von einem Unwetter und den Auswirkung­en verschont geblieben ist,“so der Bürgermeis­ter. Schnell sei man sich unter den Fraktionsv­orsitzende­n einig gewesen, durch eine eigene private Spende zu Solidaritä­t und Unterstütz­ung in der Kevelaerer Bevölkerun­g aufrufen zu wollen. Man appelliere an alle, ebenfalls für die Flutopfer zu spenden.

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FOTO: DLRG Die DLRG Walbeck ist mit dem Boot in dem von der Flut besonders schwer getroffene­n Ortsteil Bessem in Erftstadt unterwegs, um den Menschen zu helfen.
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FOTO: STADT GELDERN Kreisbrand­meister Reiner Gilles hat die Sammelakti­on in der Zentrale des DRK in Veert koordinier­t.
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FOTO: FEUERWEHR Tonnenweis­e Schlamm auf der A1 bei Erftstadt.

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