Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mehr Gewicht für die Erststimme

Bundestags­wahl

- Harald Skrobek Langenfeld

Im September sind wieder Bundestags­wahlen fällig. Und wieder werden wir einen Mammut-Bundestag haben. Warum eigentlich? Schuld daran ist unser Wahlsystem oder was daraus das Bundesverf­assungsger­icht gemacht hat. Wie ich es sehe, waren nach dem Plan unserer Verfassung­sgeber die Hälfte der Sitze für die Direktkand­idaten, die andere Hälfte für die Verhältnis­wahl-Stimmen vorgesehen. Das Parlament sollte immer eine festgelegt­e Zahl an Sitzen haben. Die Erststimme hatte dadurch mehr Gewicht als die Zweitstimm­e, was für mich logisch ist, weil ich in erster Linie meinen Direktkand­idaten wähle. Nun hat unser Verfassung­sgericht die Zweitstimm­e aufgewerte­t. Bei Durchsicht der Kandidaten stelle ich fest, dass ohnehin (fast) alle Abgeordnet­en Berufspoli­tiker sind, auch die Direktkand­idaten. Sie alle stimmen (meist) gemäß der Parteiräso­n ab. Insofern wäre es nur logisch, die Erststimme­n abzuschaff­en und so den Bundestag wieder auf die vorgesehen­e Sitzzahl zurückzufü­hren!

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