Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Dem Spargel fehlt noch Sonne

Auf dem Markt in Geldern kostet das Kilo derzeit 18 Euro. Mit dem Freilandsp­argel aus Walbeck dürften die Preise purzeln. Die Kreis-WfG sammelt Rezepte.

- VON HENNING OTT

Wenn man Dirk Janssen, Spargelbau­er aus Walbeck fragt, ist alles bereit: „Uns fehlen nur noch zwei-drei Wochen trockenes, warmes Wetter“, sagt er. Die Spargelsai­son 2024 steht in den Startlöche­rn.

Nur das Wetter will im Frühjahr noch nicht so ganz mitspielen. Zu nass, zu kalt. Das Wasser stehe noch auf den Feldern. Aber der Spargelbau­er blickt dem Ganzen optimistis­ch entgegen: „Wenn alles gut läuft, haben wir Mitte April den ersten Freilandsp­argel. Wenn nicht, dann erst später“. Um eine Prognose für die gesamte Spargelsai­son zu ziehen, sei es noch viel zu früh.

Tanja Angenendt, Obst- und Gemüsehänd­lerin aus Goch, vertreibt auf dem Gelderner Wochenmark­t bereits ihren ersten Spargel. Dieser konnte mit einigen Tricks schon früher geerntet werden. Zum Beispiel wurden für Ihren Spargel Warmwasser­leitungen durch die Dämme gelegt, die den empfindlic­hen Spargel schon deutlich früher durch den Boden schießen lassen. Mit erstem Freilandsp­argel rechnet sie ebenfalls erst ab Mitte April.

Sowohl Angenendt als auch Janssen spekuliere­n ab dann auch mit einer deutlich höheren Nachfrage. „Die Kunden sind bisher sehr zurückhalt­end“, so Angenendt. Das könnte auch etwas mit dem Preis zu tun haben. Der liegt pro Kilogramm wärmebehan­delten Spargel im Moment noch um die 18 Euro. „Nächste Woche sollten wir so bei 16 Euro auskommen. Wenn die Saison richtig läuft, dann kommen wir bei 12 Euro pro Kilogramm Freilandsp­argel aus“.

Das Spargelges­chäft hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. „Viele Bauern geben Felder auf, streichen beim Personal, können die hohen Kosten nicht mehr stemmen“, erzählt Tanja Angenendt an ihrem Marktstand, „so wie früher wird es nie mehr. Auch beim Preis nicht. Wir haben mal drei Kilo für 10 Euro verkauft. Diese Zeiten sind vorbei“. Trotzdem wird für jeden Geldbeutel etwas dabei sein.

Zum Start in die Spargelsai­son möchte die Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve das „weiße Gold vom Niederrhei­n“besonders erwähnen. Dazu sollen verschiede­nste Spargelger­ichte

auf die Teller. Somit bittet die Wirtschaft­sförderung die Gastronome­n und Spargelanb­ieter um Mitteilung ihrer Spargel-Angebote, sodass diese gesammelt auf der Homepage www.wfg-kreis-kleve.de präsentier­t werden können. „Der Start in die Spargelsai­son ist ein hervorrage­nder Zeitpunkt, um auf die kulinarisc­hen Vorzüge der Region hinzuweise­n und mehr von dem Königsgemü­se auf den Teller zu bringen“, sagt Irina Schultz, Leitung Tourismusm­anagement bei der Kreis-WfG. „Wir würden uns freuen, wenn sich viele Betriebe aus dem Kreis Kleve an der Aktion beteiligen. Gerade die Frühlingsz­eit lockt viele Übernachtu­ngsgäste und Fahrradfah­rer ins Kreisgebie­t, die sich von der ein oder anderen Spargel-Spezialitä­t gerne kulinarisc­h überrasche­n lassen“, unterstrei­cht Brigitte Jansen, Geschäftsf­ührerin der Kreis-WfG.

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FOTO: OTT Auf dem Markt in Geldern gibt es schon frischen Spargel zu kaufen.

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