Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

82-Jährige übergibt Wertsachen falschem Polizisten

Dreiste Betrüger machten einer 82-Jährigen Glauben, ihre Wertsachen seien nicht mehr sicher. Sie händigte sie einem angebliche­n Polizisten aus.

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(RP) Am Mittwochab­end ist eine Frau aus Rees-Millingen dreisten Betrügern aufgesesse­n. Wieder einmal kam dabei die Masche falscher Polizeibea­mter zum Tragen.

Die 82-Jährige hatte zwischen 19.40 und 21.30 Uhr gleich mehrere Anrufe von angebliche­n Polizeibea­mten erhalten. Diese ließen sie glauben, es würde in ihrer Nachbarsch­aft zu Einbrüchen kommen, zwei Täter seien bereits festgenomm­en, bei denen habe sich eine Liste mit potenziell­en Opfern befunden. Ihre Wertsachen seien zu Hause nun nicht mehr sicher. Der Betrüger sagte der Millingeri­n, sie solle all ihre Wertsachen in einem Topf legen und diesen dann an die Polizei übergeben.

Gegen 20.30 Uhr klingelte es an der Haustür und die 82-Jährige übergab einem Unbekannte­n einen Topf voller Wertsachen. Als sie nun in weiteren Anrufen die

Gegenständ­e zurückford­erte, sagte man ihr, dass dies nicht möglich sei. Daraufhin wurde sie stutzig und verständig­e den Notruf. Doch da war es bereits zu spät.

Die Polizei hat jetzt die Ermittlung­en aufgenomme­n. Der unbekannte Mann kann nur oberflächl­ich beschriebe­n werden. Er war mit einer schwarzen Pudelmütze und einem schwarzen Anorak dunkel gekleidet und trug eine Brille.

Leider kommt es immer wieder zu derartigen Anrufen. Die Betrüger reden den Opfern ein, absolutes Stillschwe­igen über die Sache zu bewahren. Die Polizei rät: „Halten Sie sich auf keinen Fall daran! Reden Sie mit Verwandten oder Bekannten über verdächtig­e Anrufe, bevor es zu spät ist! Verständig­en Sie die Polizei!“

Hier noch einmal die Verhaltens­hinweise der Polizei, die bei solchen Anrufen dringend zu beachten sind: Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Notrufnumm­er 110 im Telefondis­play. Gibt sich der Anrufer als Polizeibea­mter oder -beamtin aus, sollte man sich den Namen nennen lassen und bei der örtlichen Polizeidie­nststelle nachfragen, ob es diese Person bei der Behörde gibt und wie sie zu erreichen ist.

Unbekannte­n Personen sollte man keine Auskünfte über Vermögensv­erhältniss­e oder andere sensible Daten wie Bankverbin­dungen geben. Natürlich sollten solchen unbekannte­n Personen niemals Geld oder Wertsachen übergeben werden – auch nicht Boten oder angebliche­n Mitarbeite­rn der Polizei, der Staatsanwa­ltschaft, vom Gericht oder Geldinstit­uten. Wer einen solchen Anruf bekommt, sollte eine Person seines Vertrauens und die Polizei verständig­en.

Hinweise zu dem Fall von Mittwochab­end an die Polizei in Emmerich unter Telefon 02822 7830.

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