Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Klever Escape Room plant neue Rätsel

Seit acht Jahren betreibt Alexey Klymov den Escape-Room „Clever Escape“. Um wieder mehr Besucher anzulocken, möchte er bald einen neuen Raum eröffnen. Worauf sich Rätsel-Fans in Kleve freuen können.

- VON MAREK MICHAELIS

Als großen „Kreativkop­f“bezeichnet Sebastian Behr seinen Chef Alexey Klymov, der den Escape Room „Clever Escape“leitet. Zusammen mit seinem Kollegen Daniel Alves Cardoso öffnete Klymov 2016 den ersten Escape Room in Kleve auf der Kavariners­traße. Heute leitet der Mann nicht nur den Klever Standort, sondern auch zwei Räume in Bocholt.

Das Konzept eines Escape Rooms ist einfach: Spielergru­ppen müssen in einem geschlosse­nem Raum nach Hinweisen suchen und eine Reihe von Rätseln lösen, um sich aus dem Raum zu befreien. Klymov erfand eine Geschichte rund um den Professor Schmidt, der auf der Suche nach der legendären Insel Avalon verscholle­n ging. Die Spieler folgen seiner Spur in den verschiede­nen Räumen.

Das Geschäft mit den Rätsel-Stuben läuft gut. Insgesamt fünf Mitarbeite­r beschäftig­t Klymov mittlerwei­le. Und er hat viel vor: Zu den jeweils zwei Räumen in Kleve und Bocholt sollen noch einige dazu kommen. In Bocholt hätte er noch Platz, um vier oder fünf Escape-Rooms zu entwickeln. Klymov konzipiert die Räume alleine, seit sein ehemaliger Kollege Cardoso ausstieg. „Er ist Portugiese und die Sprachbarr­iere war einfach zu groß, um die Gruppen anzuleiten“, sagt er.

Im Nebenraum beobachten Klymov und seine Mitarbeite­r die Gruppen und geben über ein Mikrofon Hinweise, die zur Lösung führen. Ohne Tipps kämen selbst die erfahrenst­en Gruppen nicht aus, sagt Klymov. Das sei aber auch gut so. „Die Leute sollen schließlic­h nachdenken, dafür bezahlen sie ja“, sagt er. Wichtig sei, nicht sofort zu viel zu verraten. „Im Kopf unterteile ich mir selbst den Weg, der zur Lösung führt in einzelne Schritte und verrate dann immer nur den ersten Schritt.“Je nachdem, wie erfahren die Gruppe ist, bekommt sie mehr oder weniger Hinweise. So sollen die Rätsel schon kleinen Kindern und erfahrenen Knoblern Spaß bereiten.

Der Haken an der Sache liegt auf der Hand; einmal gespielt, ist der Escape-Room nicht mehr interessan­t. „In Berlin, Düsseldorf oder Köln könnte man bestimmt ewig mit dem gleichen Raumkonzep­t fahren“, sagt Klymov. In Kleve kämen mittlerwei­le aber immer weniger Besuchergr­uppen, wodurch

die Räume immer weniger Gewinn abwerfen – obwohl „Clever Escape“der einzige Escape-Room am unteren Niederrhei­n ist. Auch wenn ein großer Teil des Gewinns wieder in die Räume fließe, soll das Geschäft zumindest etwas profitabel sein.

Damit das so bleibt, überlegt sich Klymov immer neue Konzepte, um Rätsel-Fans aus Kleve bei der Stange zu halten. Neben neuen Räumen möchte er irgendwann mal eine „Escape-Tour“ins Leben rufen, zu der Klymov die Teilnehmer von Station zu Station zum Rätsellöse­n schicken möchte. Zwischen den Stopps sollen dann fünf Gänge eines ausgeklüge­lten Menüs verkostet werden. „Dafür bräuchte ich dann natürlich die richtigen Partner aus der Gastronomi­e“, sagt er.

Klymov plant auch schon neue Rätsel in Kleve: „Im nächsten Raum geht es darum, die Mona Lisa zu klauen“, sagt er. Dafür soll einer der beiden Räume, die Gruft, weichen. Klymov hofft, noch in diesem Jahr mit der Arbeit zu beginnen. Die nötige Zeit stehe ihm aber nicht immer zur Verfügung. Neben seinem Job als Biologe an der RadboudUni­versität kommen die neuen Räume in Bocholt noch dazu. Gerade jetzt in der Frühphase möchte er sie noch perfektion­ieren. „Das ist eigentlich das Schönste daran: am Anfang zu sehen, ob der Raum den Leuten Spaß macht“, sagt Klymov.

Bis dahin könnte es noch dauern, denn die Neugestalt­ung eines Raumes bedeutet viel Arbeit. Neue Ideen kommen Klymov zwar ständig, aber vor allem die Räume zu realisiere­n nehme Monate in Anspruch. Die Möbel, mit denen er die Zimmer ausstattet, findet er im Internet. In Eigenarbei­t schreinert er an ihnen herum und rüstet sie mit Hinweisen aus. Lachend fügt Klymov hinzu: „Wenn es irgendwo einen Bühnenbild­ner gibt, der mir helfen möchte, soll er sich bitte melden!“

 ?? FOTO: MAREK MICHAELIS ?? Alexey Klymov leitet insgesamt vier Escape-Rooms in Kleve und in Bocholt. Seit acht Jahren betreibt er die Räume.
FOTO: MAREK MICHAELIS Alexey Klymov leitet insgesamt vier Escape-Rooms in Kleve und in Bocholt. Seit acht Jahren betreibt er die Räume.

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