Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Lise-Meitner-Gymnasium gewinnt Preis für Atomkraft-Projekt
Schüler der Klasse 10b haben mit ihrem Projekt zur Atomkraftdebatte für die Klassenkasse beim Bundeswettbewerb der politischen Bildung gewonnen.
(RP) Große Freude am Lise-Meitner-Gymnasium: Die Klasse 10b hat mit ihrem Projekt zur Atomkraftdebatte im Politikunterricht 250 Euro für die Klassenkasse beim Bundeswettbewerb der politischen Bildung gewonnen. Mehr als 1900 Schulen nahmen an dem bundesweiten Wettbewerb in mehreren Kategorien teil, die 10b des Lise-Meitner-Gymnasiums schaffte es unter die „Top 5“in ihrem Aufgabengebiet.
Bereits im September begannen die ersten Überlegungen zum Projektbeitrag, der aus einer OnlineZeitung, einer Projektdokumentation und einem Feedbackbogen bestand: In mehreren Kleingruppen
recherchierte die Klasse im Rahmen des Politikunterrichts wichtige Fragen rund um Atomkraft in Deutschland und Europa. Darunter: Wie funktioniert ein Atomkraftwerk? Welche Alternativen zum Atomstrom gibt es? Wie funktionieren „Mini-Reaktoren“? Warum nimmt Deutschland eine Sonderstellung in der Debatte um Atomkraft ein? Und wie argumentieren andere EU-Staaten? Kann Atomkraft als „grüne Energie“klassifiziert werden?
Vor den Weihnachtsferien organisierte die Klasse eine Expertenbefragung mit Physikkollegen des Gymnasiums zur Frage der Weiternutzung von Atomkraft in
Deutschland. Zwei Physiklehrer mit konträren Positionen zum Thema erklärten sich bereit, ihre Sicht der Dinge im Streitgespräch auszutauschen. Kompetent moderiert von der Interviewgruppe um Marie Vank, Leon Görtz, Franka Schwätzer, Lily
Kalischke und Florian Böhm ging es dann in der Mensa vor 60 Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe 90 Minuten um die Vor- und Nachteile von Atomkraft – sowohl aus physikalischer als auch aus politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive.
Die Klasse 10b hatte sich überdies auf die Suche nach Experten zum Thema Atomkraft gemacht und mehrere Politiker, Journalisten und Lobbyisten angeschrieben. Der Journalist Hinrich Neumann, welcher für die einflussreiche Landwirtschaftszeitschrift „Top Agrar“seit Jahren zum Thema Energiewende schreibt, sagte zu und kam zur Veranstaltung.
Schlussendlich beurteilte die Klasse die Sicherheitsrisiken von Atomkraft sowie Atomkraftwerken, das Problem der Entsorgung von Atommüll beziehungsweise der Endlagerung von atomaren Abfällen. Auf der anderen Seite wurden auch die Chancen moderner Atomreaktoren in den Blick genommen und ein möglicher Kurswechsel in der deutschen Energiepolitik erörtert.
Journalist Hinrich Neumann von „Top Agrar“, Schulleiter Achim Diehr und Politiklehrer Christian Brauers gratulierten der engagierten Schülergruppe am Lise-Meitner-Gymnasium zu diesem tollen Erfolg.