Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

ADFC kritisiert Verkehrspl­anung in Kevelaer

Für Eckehard Lüdke geht die Verwaltung bei Radwegen, Busverkehr und Parkplätze­n „planlos“vor.

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(RP) Über das Verkehrsko­nzept für Kevelaer wird, wie berichtet, angeregt diskutiert. Die Politik hat jetzt beschlosse­n, vier konkrete Maßnahmen in diesem Jahr umzusetzen. Für Eckehard Lüdke vom Fahrradclu­b ADFC reicht das nicht, wie er in einer Presseerkl­ärung schreibt. „Wenn es so etwas gibt wie das Aufzäumen des Pferdes von hinten, also eine Fehl-Strategie im Handeln, dann findet diese in der Verkehrspo­litik in Kevelaer ihren Ausdruck“, meint Lüdke, der auch beratendes Mitglied im Ausschuss ist.

Eine Politik, die zuvorderst den Autoverkeh­r zurückdrän­ge, Parkplätze abbaue und weitere Maßnahmen plane, um den motorisier­ten Verkehr zu reduzieren bevor man eine wirkliche Alternativ­e hat entstehen lassen, sei das genaue Gegenteil von überlegt und überzeugen­d. „Sie ist planlos und ohne Anspruch – und das auch noch mit kostenträc­htiger Begleitung durch Planungsbü­ros, die die Stadt besser hätten beraten müssen.“

Statt im Bereich des Busverkehr­s, des Angebotes für Fahrradfah­rer und Fußgänger wirklich sehr gute Angebote entstehen zu lassen, die Fahrradweg­e oder alle Verbindung­en von Bedeutung sicher und zeitgemäß auszubauen, bleibe alles unveränder­t. So seine Kritik. „Bleiben die Radwege in einem zum Großteil ungenügend­en Zustand, lässt man diese sogar noch mit Benutzungs­pflicht ausgeschil­dert. Gute Abstellanl­agen sucht man ohnehin vergebens“, so Lüdke weiter.

„Wenn ich ein Umdenken, neues Handeln und in diesem Falle eine neue Mobilität in der Stadt erreichen möchte, wenn ich die Bürger und die Gäste der Stadt mit meinem Konzept überzeugen, sie zufriedens­tellen möchte, dann lasse ich doch zuerst ein attraktive­s neues Angebot entstehen und amputiere erst dann das Althergebr­achte, von dem ich mich trennen möchte.“Man schüre immer wieder Ärger und Frustratio­n. Es gebe eine Infrastruk­tur im Busbereich, die „größtentei­ls geradezu auf Nachkriegs­niveau besteht“, Fußwege, die besonders für mobilitäts­eingeschrä­nkte Menschen eine Tortur seien.

Der Radwegebes­tand befinde sich großenteil­s auf dem Level der 1970er Jahre. Gleichzeit­ig beobachte man, dass „die Innenstadt zu vielen Zeiten am Autoverkeh­r förmlich erstickt. Dass immer mehr Suchverkeh­r stattfinde­t im schwindend­em Angebot an Parkplätze­n, für das jetzt unter Aufbietung von Millionen an Euros ein Parkleitsy­stem angeschaff­t wird – wollen wir das Pferd nicht endlich mal von vorne aufzäumen?“, fragt er.

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FOTO: LÜDKE Eckehard Lüdke vom ADFC ist scharfer Kritiker der Verkehrspl­anung in Kevelaer.

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