Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Straelener will Camper des Jahres werden
Ob zur Arbeit oder in den Urlaub, Gerd Borghs fährt mit seinem Wohnmobil überall hin. Wie gut er mit dem Wagen umgehen kann, will er beim ADAC-Wettbewerb in Grevenbroich beweisen.
Das erste Mal Campen war Gerd Borghs noch als Kind. Mit seinen Eltern ging es nach Murnau am Staffelsee. Er erinnert sich an die anderen Menschen auf dem Campingplatz, die geholfen haben, das Zelt aufzubauen. Die von sich aus ihre Hilfe angeboten haben, mit denen man sich direkt gut verstanden hat. Diese Gemeinschaft unter den Campern ist wohl ein Grund, warum Borghs nie damit aufgehört hat, Campingurlaube zu machen. Und jetzt der „ADAC Camper des Jahres“werden will.
Jedes Jahr kürt der ADAC den aus ihrer Sicht besten Camper Deutschlands. Zu gewinnen gibt es eine 14-tägige Campingreise durch Kanada. Wer die bekommt, wird im Finale entscheiden, zuerst muss Borghs aber dafür den NRW-Entscheid gewinnen. Der findet am Sonntag, 28. April, in Grevenbroich statt. Teilnehmen wird Borghs mit seinem Mooveo Van 63 DBL. Der
Camping-Van ist für ihn mehr als nur Auto für den Urlaub – sondern auch sein Alltags-Pkw, mit dem er jeden Tag unterwegs ist. „Ich glaube schon, dass ich dadurch vielleicht einen Vorteil gegenüber den anderen Kandidaten habe“, sagt Borghs. „Die fahren mit ihren Campingwagen ja oft nur in den Urlaub. Ich nutze ihn jeden Tag.“
Beim Wettbewerb in Grevenbroich müssen die Camper einmal eine Art Fahrsicherheitstraining absolvieren. Sie müssen mit großen Pfützen umgehen oder auf einem kleinem Blatt Papier einparken. Aber auch camping-spezifische Aufgaben sind dabei: Ein Zelt schnell aufbauen oder die perfekte Wurst grillen.
Zelte aufgebaut hat Gerd Borghs viel in seinem Leben. Als junger Erwachsener fuhr er regelmäßig mit Freunden nach Renesse in die Niederlande. Während die schon früh ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen dabei hatten, schlief Borghs lange Jahre im Zelt. Bis er sich schließlich doch seinen ersten Camper
holte. Die Urlaube in Renesse machen er und seine Freunde auch jetzt immer noch. Der Straelener arbeitet bei der Druckerei Schaffrath in Geldern als Elektroniker. Zur Arbeit fährt er mit seinem Wohnmobil. Er nutzt den vielen Stauraum zudem dazu, mal bei Umzügen zu helfen, Möbel zu transportieren.
In erster Linie dient sein Wohnmobil aber trotzdem dem Urlaub. „Am häufigsten war ich bisher in Kroatien“, sagt Borghs. Dort fährt er gerne hin, immer wieder nach Dubrovnik. Aber auch nach Italien ist er schon häufig gefahren. „Der Camper ist für mich Freiheit. Ich kann losfahren, wann ich möchte, ich muss mich nicht nach Flugzeiten richten“, sagt der Straelener. Wenn Borghs sieht, dass das Wetter am Ankunftstag nicht gut ist, dann fährt er vielleicht auch mal einen Tag später los. „Im Hotel ist man eingeschränkt“, sagt er.
Ausschließlich Urlaub mit dem Wohnmobil macht er aber nicht, kürzlich war er auf Sizilien. „Da wollte ich unbedingt mal hin, aber das hätte mit dem Camper zu lange gedauert. Also bin ich geflogen“, sagt Borghs.
Seine Freundin teilt die Leidenschaft von Borghs, sie fährt zumeist mit. Und auch seine Kinder waren früher bei gemeinsamen Urlauben immer im Camper mit dabei.
„Man ist mit einem Wohnmobil einfach wahnsinnig spontan“, sagt Borghs. Oft fährt er einfach mal ein Wochenende nach Köln oder Düsseldorf, stellt sich dort auf den Wohnmobilstellplatz – und fährt mit dem mitgebrachten Fahrrad in die Stadt. „Ganz besonders empfehlen kann ich Berlin. Das ist für Wohnmobile wirklich sehr gut geeignet, hier gibt es hervorragende Stellplätze“, sagt Borghs.
Jetzt aber will der Straelener erst einmal den Landesentscheid in Grevenbroich gewinnen – und Camper des Jahres in NRW werden. Später geht es dann auf Bundesebene weiter. Der Sieger des Landesentscheids gewinnt einen siebentägigen NRWCampingurlaub, ein Camping-Diner und einen Gutschein für CampingProdukte im Gesamtwert von etwa 550 Euro. Und er darf beim Bundesentscheid mitmachen. Der findet am 7. September auf der Messe „Caravan Salon“in Düsseldorf statt.