Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neue Spannung in der Formel 1

Sieger Max Verstappen liefert sich in Imola ein knappes Rennen mit dem neuen Herausford­erer Lando Norris.

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(sid) Nachdem er den nächsten Angriff des aufmüpfige­n Lando Norris gerade so abgewehrt hatte, wollte der abgekämpft­e Max Verstappen nur noch ins Bett. „Mein Rücken bringt mich um“, verriet der Formel-1-Weltmeiste­r nach seinem Sieg im Nervenkrim­i von Imola: „Die vielen Schläge auf der unebenen Strecke haben mir echt zugesetzt, jetzt brauche ich Ruhe, ein paar Schmerzmit­tel und vielleicht eine Massage.“

Doch mit der gewohnten Ruhe scheint es für den Niederländ­er vorbei, die orangene Bedrohung der McLaren mit Herausford­erer Norris ist sehr real. Schon am kommenden Wochenende in Monaco geht das

Duell Oranje gegen Orange in die nächste Runde. „Es ist gut für die Formel 1. Wir gehen nach Monaco und es gibt mehr als ein Team, das für den Sieg infrage kommt“, sagte McLaren-Teamchef Andrea Stella – und Verstappen ist gewarnt.

„Man kann klar sehen, dass es derzeit sehr, sehr eng zugeht“, sagte der dreimalige Champion, der beim Großen Preis der Emilia-Romagna seinen fünften Sieg im siebten Saisonrenn­en gefeiert hatte und in der WM mit nun 161 Punkten in Führung liegt. Norris steht als Vierter bei 101 Punkten, doch der Sieger von Miami sieht McLaren noch nicht am Ende der Entwicklun­g. „Viele haben nicht damit gerechnet, dass wir uns noch so stark steigern und zu Red Bull aufschließ­en können“, sagte er: „Wir sind noch nicht ganz auf ihrem Level, es gibt noch immer Bereiche, in denen wir uns verbessern können.“

Könnte das Pendel dann tatsächlic­h in Richtung der McLaren ausschlage­n? Schon in Imola war Norris ganz nah dran am zweiten Sieg in Serie, Verstappen hatte mit den harten Reifen große Probleme und geriet auf dem Weg zum Erfolg gehörig ins Schwitzen. „Ich war mir nicht sicher, ob es mir gelingen würde, ihn hinter mir zu halten“, gab der Champion zu, der 0,7 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete.

Norris schwankte zwischen Stolz und Enttäuschu­ng. „Es tut weh, das zu sagen, aber ein oder zwei Runden mehr und ich hätte ihn gehabt“, sagte der Brite: „Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“Das sieht auch Oscar Piastri so. „Wir können sagen, dass wir jetzt an jeder Strecke stark sind“, betonte der Australier, der im zweiten McLaren Vierter wurde. Für das nächste Rennen in Monaco bedeute all das „nichts“, behauptete Verstappen: „Der Kurs ist speziell, das Qualifying extrem wichtig.“Auch Norris betonte, dass Monaco eine „komplette andere Strecke als Imola“sei. „Aber wir haben eine Menge Selbstvert­rauen, wir kämpfen mit Red Bull und Ferrari – und das ist jetzt die Erwartung an uns selbst.“

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