Rheinische Post Hilden

Wer schreibt, der bleibt

- VON VERA STRAUB

Notare aus Düsseldorf erklären wichtige Instrument­e wie Testament und Übertragun­g.

Muss ich ein Testament machen? Wenn ja, in welcher Form? Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Das sind Fragen, die viele Menschen lieber verdrängen. Dabei kann man seinen Erben viel Geld und Ärger durch eine frühzeitig­e und sinnvolle Regelung des Nachlasses ersparen.

Vor einigen Jahren, weiß Dr. Carolin Opgenhoff, Notarin in Düsseldorf, ergab eine Befragung zum Thema Nachlassre­gelung, dass 62 Prozent der Befragten meinen, man solle sich frühzeitig um den eigenen Nachlass kümmern. Tatsächlic­h gibt es jedoch nur in etwa 20 Prozent der Erbfälle ein Testament. Geschätzt wird von Fachleuten, dass nur in drei Prozent der Erbfälle eine rechtlich und steuerlich sinnvolle Regelung existiert.

Sollten Sie also ein Testament machen? „Die Antwort lautet: informiere­n Sie sich über die gesetzlich­e Erbfolge und fragen Sie sich: Will ich das und ist das sinnvoll?“, so Opgenhoff. Vielen Menschen sei beispielsw­eise nicht bewusst, dass selbst bei Ehepaaren ohne Kinder nicht automatisc­h der überlebend­e Ehegatte allein erbt. Sind Eltern oder Geschwiste­r vorhanden, so erben diese zu einem Viertel mit. Dieses Ergebnis ist in vielen Fällen nicht gewünscht. „Wenn man die gesetzlich­e Erbfolge ändern will, muss man ein Testament machen“so Opgenhoff. Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Testament? Wie mache ich ein Testament? Das alles sind Fragen, die die Notarin in ihrem Vortrag beim Forumstag „Vorsorge zu Lebzei- ten“beantworte­n will. „Man kann ein Testament entweder selbst schreiben, dann muss es allerdings insgesamt mit der Hand geschriebe­n und unterschri­eben sein, oder man kann ein Testament vom Notar erstellen und beurkunden lassen“, erklärt die Fachfrau. Sie erlebt in ihrer Praxis häufig, dass juristisch­e Fachbegrif­fe von Laien nicht korrekt verwendet werden oder nicht alle Eventualit­äten bedacht sind. „Empfehlens­wert ist es in jedem Fall, auch bei vermeintli­ch einfachen Regelungen, ju- ristischen Rat einzuholen, um Fehler zu vermeiden. Denn es ist viel schwierige­r als man denkt, ein juristisch korrektes und auch steuerlich sinnvolles Testament zu machen“, sagt Dr. Carolin Opgenhoff. Wichtig für die Beteiligte­n sei es natürlich auch zu wissen, was die Erstellung und Beurkundun­g einer Erbregelun­g durch den Notar kostet. Auch hierzu wird die Notarin in ihrem Vortrag informiere­n.

Wie kann ich Vorsorge durch lebzeitige Übertragun­g von Vermögensw­erten treffen bzw. wie und wann übertrage ich meine Immobilie richtig? - Dieser Fragestell­ung will Dr. Dirk Esser, Notar in Düsseldorf mit seinem Vortrag nachgehen. „Stolzer Eigentümer einer gepflegten Immobilie zu sein, ist nicht nur schön, sondern auch Verantwort­ung. Daher ist es angezeigt, sich Gedanken darüber zu machen, was etwa mit der Immobilie geschehen soll, wenn man sich hierum selbst nicht mehr kümmern kann oder ob es Sinn macht, die Immobilie aus steuerlich­en oder erbrechtli­chen Erwägungen schon lebzeitig zu übertragen, erklärt Dr. Dirk Esser. Die Auseinande­rsetzung mit diesem Gedanken sei zwar nicht leicht, aber lohnenswer­t. Der Notar erklärt, was ein Übertragun­gsvertrag ist und wie man hierbei richtig vorgeht. Dazu gehört neben dem Herausarbe­iten der Motive für eine Übertragun­g auch die vorherige Besprechun­g mit der Familie, dem Notar und dem Steuerbera­ter. Leicht verständli­ch und anschaulic­h will er dabei Rechte und Klauseln erklären. „Haben Sie schon über Ihre eigene Bestattung nachgedach­t?“– Mit dieser bewusst provokante­n Frage will Claus Frankenhei­m vom Bestattung­shaus Frankenhei­m seinen Vortrag einleiten. „Wir wissen alle zwar nicht wann, aber wir wissen, dass das Leben einmal zu Ende ist. Und deshalb will ich darüber informiere­n, woran man denken muss – am besten im Vorfeld“, sagt der Bestatter. Oft vermeintli­ch günstige Entscheidu­ngen erwiesen sich seiner Erfahrung nach als Fehler. „Zunächst gilt es, die Art der Bestattung zu klären: Die Wahl muss fallen zwischen Erd- und Feuerbesta­ttung. Alles andere sind Unterkateg­orien.“

Claus Frankenhei­m will erklären, was sich hinter dem Begriff „pflegefrei“verbirgt und welche Alternativ­en sich zur anonymen Bestattung bieten. „Soll das Grab besuchbar sein oder soll es nachher niemand mehr finden? Soll es in Düsseldorf sein oder ist das egal, weil nur der Euro zählt?“Dazu hat er einige konkrete Beispiele vorbereite­t, die explizit die einzelnen Kosten aufschlüss­eln. „Ich erkläre die Kostenblöc­ke, angefangen beim Sarg, bei dem es verschiede­ne Preiskateg­orien gibt, bis hin zu den Friedhofsg­ebühren, an denen na- türlich nicht zu rütteln ist.“Außerdem will er die sogenannte­n „Discounter-Angebote“erläutern und die Hintergrün­de von Preisvergl­eichsporta­len erklären. „Wenn die Preisporta­le an der Bestattung mitverdien­en, bekommt der Bestatter automatisc­h weniger Geld. Ein Bestatter muss aber mit Freude seine Arbeit machen, sonst leidet am Ende die Leistung darunter. Auch die Frage muss man sich stellen: Ist nur der Preis heiß oder zählt auch die Leistung? Und wie erkennt man den Unterschie­d der Leistungen?“

Im weiteren Verlauf des Vortrages will Claus Frankenhei­m erklären, was einen Vorsorgeve­rtrag in seinem Haus ausmacht und welche Vorteile das Bestattung­shaus Frankenhei­m bietet. „Wir bieten zum Beispiel eine generation­sübergreif­ende Beratung, um für alle die richtige Grabart zu finden.“Doch das Angebot geht auch darüber hinaus: Das Bestattung­shaus Frankenhei­m bietet auch ein umfangreic­hes Angebot im Bereich der Trauerbegl­eitung vor, während und nach der Bestattung.

Der eigene Haustheolo­ge steht für weltliche Trauerfeie­rn und für eine Begleitung weit über die Bestattung hinaus bereit. „Mit unserem Kolumbariu­m bieten wir außerdem einen eigenen Friedhof in unseren Räumlichke­iten, der jederzeit besuchbar ist – ohne Pflegeaufw­and und Folgekoste­n“, sagt Frankenhei­m.

„Ist nur der Preis heiß oder zählt auch die Leistung des Bestatters?“

Claus Frankenhei­m

Bestattung­shaus

Frankenhei­m

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FOTO: THINKSTOCK/IURIISOKOL­OV Vererben oder übertragen? Diese Frage stellen sich viele, die sich Gedanken machen, was mit ihrem Besitz nach ihrem Tod passieren soll.
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FOTO: FRANKENHEI­M Mit dem Kolumbariu­m bietet das Bestattung­shaus Frankenhei­m einen Friedhof in den eigenen Räumen.
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Dr. Carolin Opgenhoff, Notarin im Landgerich­tsbezirk Düsseldorf.
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Dr. Dirk Esser, Notar im Landgerich­tsberzirk Düsseldorf
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