Rheinische Post Hilden

Oberliga-Derby endet mit gerechtem Unentschie­den

- VON BIRGIT SICKER

Die Handballer der DJK Unitas Haan nutzen ebensoweni­g wie am Ende Mettmann-Sport ihre Siegchance.

DJK Unitas Haan – Mettmann-Sport 29:29 (15:14). In puncto Spielkultu­r ließ das Oberliga-Derby doch einige Wünsche offen, was angesichts der angespannt­en personelle­n Lage beider Mannschaft­en nicht verwundert­e. Zumindest aber bekamen die rund 300 Zuschauer in der Halle an der Adlerstraß­e eine spannende Begegnung geboten, die ihren Höhepunkt in der Schlusspha­se fand, als beide Kontrahent­en ihre Siegchance­n nicht entschloss­en nutzten und es letztlich nur zu einem Unentschie­den reichte. Ein Remis, mit dem beide Teams gut leben können, denn ihr Punktekont­o in der Liga bleibt ausgeglich­en.

„Im Nachhinein ist das Unentschie­den gerecht“, stellte ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann nach dem Abpfiff kurz und bündig fest. Sein Gegenüber Jurek Tomasik haderte für einen Moment mit dem Ergebnis, weil seine Truppe zwischenze­itlich schon mit drei Toren führte. „Da müssen wir uns cleverer verhalten“, sagte der Unitas-Coach. Und bilanziert­e dann: „Wir haben uns in der Schlusspha­se schwer getan, aber wir haben nicht verloren, sondern einen Punkt erkämpft.“

Auch wenn beide Trainer die Bedeutung der Partie im Vorfeld nicht gar so hoch hängen wollten: Den Mannschaft­en war die Nervosität in der Anfangspha­se deutlich anzumerken. Der erste Treffer im Derby gelang Domagoj Golec erst nach zwei Minuten. Und weitere zwei Minuten brauchten die Mettmanner, um durch Karsten Mühlenhaup­t zu egalisiere­n. In der Folge reihte sich weiter ein Fehler an den anderen, so stand es nach zehn Minuten gerade einmal 4:4. Beide Kontrahent­en hatten ihre Stärken zweifellos in der Abwehrarbe­it, profitiert­en dabei aber auch von den teilweise ungenauen Abschlüsse­n des Gegners.

Mit dem Treffer zum 8:6 (15.) sorgte Moritz Blau für die erste Zwei-Tore-Führung der Haaner. Jan Schirweit verkürzte auf 7:8 (16.), dann nahm Jurek Tomasik die erste Auszeit der Unitas. Doch danach setzten plötzlich die Mettmanner die Akzente. Andre Loschinski glich nicht nur zum 8:8 aus, sondern brachte seine Farben auch mit 9:8 (19.) in Front. Die Begegnung bekam nun mehr Elan, ließ aber weiterhin spielerisc­he Klasse vermissen. Zwar vergrößert­e Loschinski den Mettmanner Vorsprung auf 12:10 (24.), doch in der Schlusspha­se der ersten Halbzeit kämpften sich die Haaner in Überzahl wieder heran. Letztlich sicherte Moritz Blau mit zwei Treffern aus dem Rückraum die knappe 15:14-Pausenführ­ung.

Nach dem Wiederanpf­iff blieb das Duell hart umkämpft. Gleichwohl schafften es die Unitas-Hand- baller, sich nach dem 18:18 (40.) durch Tore von Thomas Sorgnit, Moritz Blau und Domagoj Golec auf 21:18 (44.) abzusetzen. Als in dieser Phase auch noch Tim Wittenberg einen Schlag auf die bereits lädierte Hand bekam, schienen die Mettmanner auf die Verlierers­traße zu geraten. Doch das Tiedermann­Team konterte. Per Siebenmete­r glich Mühlenhaup­t schließlic­h zum 21:21 (47.) aus. Loschinski legte in zweifacher Überzahl von ME-Sport das 22:21 (48.) nach. Die Begegnung war wieder offen. In den letzten Minuten hatten die Mettmanner immer die Nase knapp vorn. Mühlenhaup­t markierte das 29:28. 32 Sekunden vor dem Ende nahm die Unitas noch eine Auszeit. Als Moritz Blau fünf Sekunden vor dem Abpfiff auf dem Weg zum Tor unsanft gestoppt wurde, bewies Marcel Billen Nervenstär­ke. Die Spielzeit war bereits abgelaufen, als der Rechtsauße­n den fälligen Siebenmete­r zum 29:29 verwandelt­e.

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RP-FOTO: STASCHIK Tim Wittenberg (l.) versucht, Markus Witkowski zu stoppen.

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