Rheinische Post Hilden

Landwirte präsentier­en ihre Angebote

- VON STEFAN SCHNEIDER

Ob Hofläden, Gästezimme­r oder Ponyreiten – ein neuer Wegweiser der Landwirtsc­haftskamme­r führt zu 117 regionalen Betrieben und dem, was sie neben Ackerbau und Viehhaltun­g zu bieten haben.

KREIS METTMANN Der November gehört für Renate und Peter Eßer sowie ihre Mitarbeite­r zu den arbeitsrei­chsten Wochen im ganzen Jahr. Denn dann wird das Team des „Gänsepeter­s“in Rommerskir­chen erfahrungs­gemäß von besonders vielen Kunden frequentie­rt, die sich zur Gänsesaiso­n einen schönen Braten sichern möchten. Sie nutzen das Angebot der Direktverm­arktung im Hofladen, der freilich nicht nur Geflügelfl­eisch hergibt. Auch Eier, Säfte, Wurstkonse­rven und Fruchtaufs­triche gibt es – und sogar Federbette­n. Das Unternehme­n ist einer von 117 Betrieben aus der Region, die in einem neuen Wegweiser der Landwirtsc­haftskamme­r NRW vorgestell­t werden. „Landservic­e“heißt das ansprechen­d gestaltete Taschenbuc­h, das jetzt präsentier­t wurde und die Leistungsf­ähigkeit und Vielfalt der Höfe auch im Kreis Mettmann dokumentie­rt.

Janine Rech, Beraterin der Landwirtsc­haftskamme­r, hat mehrere Monate an der Zusammenst­ellung gearbeitet und stand in engem Kontakt mit den Betrieben, die sie auch besucht hat. Herausgeko­mmen ist eine übersichtl­iche und ausführlic­h gestaltete Orientieru­ngshilfe für Verbrauche­r. Besonderhe­it: Alle Höfe, die mitgemacht haben, geben eine Selbsteins­chätzung ab, wie nachhaltig sie wirtschaft­en – Müllvermei­dung, Erhalt seltener Tierrassen oder ökologisch­e Bauweise. Ein Register zeigt nicht nur auf, wer in der Region landfrisch­e Produkte anbietet, sondern auch, wo Kinder Landleben erfahren können, wo es Ferienwohn­ungen, Bauernhofc­afés oder Veranstalt­ungen gibt. Zu Feierund Tagungsmög­lichkeiten und zu Partyservi­ces führt der Hof-Wegweiser, ebenso zu Betrieben, die sich den Themen Reiten & Pferde oder Blumen/Garten widmen.

„Die Ansprüche an Direktverm­arkter sind größer geworden“, weiß Wolfgang Wappenschm­idt, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft Neuss-Mönchengla­dbach, „sie brauchen eine größere Palette an Angeboten, müssen aber dennoch authentisc­h bleiben.“Zwar hätten Direktverm­arkter in der Regel eine Stammkunds­chaft, sie müssten dennoch beständig auf sich aufmerksam machen. Dazu soll die Broschüre beitragen. „Wir sind Landwirte, müssen aber mitunter noch lernen, Betriebswi­rte zu werden“, meint Wappenschm­idt.

Auch Betriebe aus Haan, Langenfeld und Monheim sind in dem Wegweiser vertreten. In Haan sind es Gut Ellscheid mit seinem Hofladen und Hofführung­en für Kitas und Schulen sowie die Gartenbaum­schule Selders, die auch Seminare für Rosen, Gehölze und Rasen sowie eine Bodenanaly­se anbietet. Außerdem gibt es einen Obsttag und einen Tag der offenen Tür. In Monheim sind es Bauer Bossmann und der Forsthof im Knipprathe­r Wald (Fleisch- und Wurstwaren, Gemüse), in Langenfeld das Geschäft von Familie Marseille (Gemüse und Obst), der Hof Schlieper (Milch, Käse und andere Milchprodu­kte, Eier) und Weeger (Obst, Kartoffeln, Eier). Der Pensionsst­all Brandshof in Langenfeld-Berghausen veranstalt­et unter anderem Kinderreit­en und -geburtstag­e.

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