Rheinische Post Hilden

„Ich halte es mit Schweizer Neutralitä­t“

- VON ANNETTE BOSETTI

Die Kunstakade­mie hat seit 1. Januar einen neuen Kanzler, der zuvor an der Exzellenz-Uni Köln als Jurist tätig war.

Was die Kunstakade­mie dringend brauchte, hat sie nun bekommen: Einen kompetente­n entschloss­enen Juristen als neuen Kanzler. Seit Januar ist der Detmolder Jörn Hohenhaus im Dienst am Eiskellerb­erg. Ein völlig anderes Feld für ihn, der bisher privat eher am Ausdauersp­ort als an der Kunst interessie­rt war. Das soll sich ändern. Zuvor war der mit einer Juristin verheirate­te dreifache Vater an der Kölner Uni tätig. In der Zeitung fand er das Stellenang­ebot aus Düsseldorf. Er bewarb sich, weil ihn die Aufgabe neugierig machte. Hohenhaus (43) folgt auf Johann Peter Schäfer, der als Interims-Kanzler ein Jahr lang die Amtsgeschä­fte geführt und Ruhe in die Unruhe gebracht hat. In seinem kargen Amtszimmer – den Maler des Bildes an der Wand kann er (noch) nicht benennen – steht Hohenhaus Rede und Antwort. Was hat Sie an der Aufgabe gereizt? HOHENHAUS Das Neue, das Umfeld, die Stadt. Ich habe viele Jahre an einer großen Exzellenz-Universitä­t gearbeitet und Lust, mal etwas ganz anderes zu machen. Was bedeutet die Kunstakade­mie für Sie im gesamtgese­llschaftli­chen Kontext? HOHENHAUS Sie ist eine Kunsthochs­chule von Weltruf. Man sollte Kunsthochs­chulen viel wichtiger nehmen, höher bewerten. Zurzeit steht die Demokratie auf dem Prüfstein, die Unwägbarke­iten nehmen zu. Da leistet Kunst zweierlei: Sie lenkt ab und beruhigt. Außerdem stellt die Kunst auf eigene Weise diese Realität dar. Was macht ein Kanzler eigentlich genau? HOHENHAUS Ich bin der Mann im Hintergrun­d, der dafür sorgt, dass die Organisati­on läuft und Kunst und kunstbezog­ene Wissenscha­ft bestmöglic­h unterstütz­t werden. Wie halten Sie es persönlich mit der Kunst? HOHENHAUS Da kann ich noch viel lernen. Ich würde mich als interessie­rt und neugierig bezeichnen. Und freue mich, hier an meinem neuen Arbeitspla­tz einige der wichtigste­n Protagonis­ten aktueller Kunst kennenlern­en zu dürfen. Und was wollen Sie bewegen? HOHENHAUS Die bestmöglic­hen Rahmenbedi­ngungen gewährleis­ten, dass Kunst in Freiheit entstehen kann. Was berührt Sie noch von den vorausgega­ngenen Querelen? HOHENHAUS Gar nichts. Dank der konsolidie­renden Arbeit meines Vorgängers komme ich in eine komplett beruhigte Situation. Man hat mich unglaublic­h herzlich und mit einem Blumenstra­uß empfangen. Viele Dinge sind auf dem Weg. Kennen Sie schon alle Professore­n? HOHENHAUS Ich war schon in vielen Sitzungen und habe Künstlerkl­assen besucht. Die, die ich noch nicht

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