Rheinische Post Hilden

Schumann-Haus wird saniert

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Die Politik votierte einstimmig. Die Zukunft des Gebäudes ist weiter offen.

(arl) Die Stadt beginnt mit den Vorarbeite­n für die Sanierung des Schumann-Hauses. Der Kulturauss­chuss beschloss das einstimmig. Drei Millionen Euro soll es kosten, das einsturzge­fährdete Haus an der Bilker Straße zu erneuern. Aus Sicht der Bauverwalt­ung sind die Arbeiten nicht mehr aufschiebb­ar, weil ein holzzerstö­render Pilz das Tragewerk beschädigt hat. Derzeit wird das Gebäude von Stützbalke­n gehalten. Im kommenden Jahr könnten die Bauarbeite­n beginnen, im Frühjahr 2019 abgeschlos­sen sein.

Der bekanntest­e Mieter des Hauses verfolgte die Sitzung des Ausschusse­s aus dem Publikum. Der Cellist Thomas Beckmann muss nach Einschätzu­ng der Stadt zumindest für die Zeit der Sanierung ausziehen, unter anderem, da die Böden seiner Wohnung und seines Ateliers (insgesamt 156 Quadratmet­er) geöffnet werden müssen. Er selbst möchte bleiben.

Beckmann hat der Stadt nach Informatio­nen unserer Redaktion ein Gegengutac­hten vorgelegt, in dem ein Maurermeis­ter darlegt, dass eine Sanierung auch bei einem Verbleib des Mieters möglich sei. Nach erster Einschätzu­ng der Stadt ist das Schreiben nicht stichhalti­g, es soll sich teilweise um kopierte Seiten aus einem Lehrbuch handeln.

In noch weiterer Ferne liegt eine Einigung über den dauerhafte­n Auszug von Beckmann, der auf Anfrage unserer Redaktion keine Stellungna­hme abgeben wollte. Er weigert sich, seine langjährig­e Wohnung zu verlassen, zwei Alternativ­angebote zum selben Mietpreis hat er als ungeeignet abgelehnt. Unklar ist, ob und wie die Stadt das geplante Museum zu dem Komponiste­npaar Robert und Clara Schumann, das einst in dem Haus lebte, trotzdem realisiere­n kann.

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FOTO: HORST OSSINGER Thomas Beckmann in seiner Wohnung im Schumann-Haus. Das Gebäude gilt als einsturzge­fährdet.

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