Obduktion bestätigt: Opfer sterben an Kohlenmonoxid
Die Staatsanwaltschaft spricht von „tragischem Unfall“.
HILDEN Die Körper der beiden Hildener, die am Wochenende in ihrem Haus an der Hochdahler Straße gestorben sind, sind inzwischen obduziert. Das bestätigte Staatsanwalt Matthias Ridder gestern auf Anfrage. Demnach wurde der Verdacht, dass das Ehepaar an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starb, erhärtet. Ein Fremdverschulden schließt Ridder zum jetzigen Zeitpunkt aus. Obduktionen werden angeordnet, wenn die Todesursache nicht zweifelsfrei feststeht, sie sind Teil des Todesermittlungsverfahrens, das im Hildener Fall eingeleitet wurde.
Die beiden 72 und 73 alten Eheleute waren am Samstagnachmittag tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden: Eine Freundin hatte das Paar nicht erreichen können und die Polizei eingeschaltet. Die Feuerwehr hatte den erhöhten CO-Wert im Haus erkannt und die Gastherme im Keller stillgelegt.
Gestern und heute waren und sind Sachverständige vor Ort, um sich das Gerät anzuschauen und auch nach der Ursache des Defekts zu suchen: Offenbar war die Therme ordnungsgemäß gewartet und abgenommen worden. Die Suche nach dem Fehler geht weiter, auf ein strafbares Verhalten Dritter „weist derzeit nichts hin“, so Ridder. „Es sieht nach einem tragischen Unfalltod aus.“Auch mache niemand den Verunglückten selbst einen Vorwurf: Das hatte der ein oder andere so verstanden, weil bekannt wurde, dass es in dem Haus keinen COWarnmelder gab. Die toxikologische Untersuchung beziehungsweise deren Ergebnisse aus dem Labor stehen jetzt noch aus.
Der Tod des Paares hatte landesweit für Aufmerksamkeit gesorgt, weil erst in der Woche zuvor sechs junge Menschen in einer Gartenlaube auf die selbe Art gestorben waren. Dort war es offenbar die unsachgemäße Nutzung einer Heizung, die zu dem Erstickungstod führte. Tatsächlich sterben jedes Jahr Hunderte Menschen an dem farb- und geruchslosen Gas, das nicht zu bemerken ist. www.rp-online.de/hilden