Rheinische Post Hilden

Ehepaar Köhler feiert heute Eiserne Hochzeit

- VON DANIELE FUNKE

Christel und Helmut Köhler haben vor 65 Jahren geheiratet. Ein Jawort, das noch immer von Bedeutung ist.

HILDEN Firma Kronprinz, Betriebsfe­st im August 1951. Die blutjunge Christel, Mitarbeite­rin in der Endkontrol­le, und Helmut, Schleifer in der Eisenverar­beitung, kommen sich näher. „Wir kannten uns zwar vom Sehen, aber dort haben wir uns das erste Mal unterhalte­n und wie man so schön sagt – da war es um uns geschehen“, erinnert sich der heute 87-Jährige und lächelt seine Christel an. Was dann folgte, war die Verlobung an Weihnachte­n und die Hochzeit am 9. Februar des darauffolg­enden Jahres.

Christel Köhler ist heute 85 Jahre alt, das Gehen fällt schwer, auch mit dem Hören hat sie Probleme. Erinnern an die damalige Zeit kann sich die gebürtige Hildenerin aber umso besser. „Ach, er war so hilfsberei­t, das war es, was ich so besonders an ihm mochte.“Ursprüngli­ch wollte Helmut Köhler, der aus Chemnitz stammt, Seemann werden. Statt dessen aber landete der Sachse im Rheinland und wurde Vorarbeite­r und Schichtfüh­rer bei Mannesmann. Ein komplett anderer Lebensweg, den der zweifache Vater und dreifache Opa mit Humor nimmt: „Immerhin habe ich es zu einem Paddelboot auf dem Unterbache­r See gebracht und konnte dort Kapitän sein.“

Überhaupt, die Natur: eine Leidenscha­ft, die das Paar von frühen Jahren an teilte. „Nachdem unsere Töchter 1957 und 1960 geboren worden waren, haben wir immer nur Campingurl­aub gemacht. Die Zeit mit dem Wohnwagen war einfach herrlich. Halb Südeuropa haben wir bereist“, erinnert sich der Senior voller Wehmut. Seine Frau nickt eifrig. „Und später hatten wir einen Wohnwagens­tellplatz nahe der holländisc­hen Grenze, dort haben wir die Wochenende­n verbracht, Feiertage. Das war eine wunderbare Zeit, wir waren eine so nette Gruppe dort, haben gegrillt und gequatscht, einfach schön“, schwärmt Christel Köhler. Zurück in Hilden gab es für beide noch ein

anderes „Hobby“: die Betreuung der drei Enkelkinde­r, heute 31, 28 und 24 Jahre alt. „Wir hatten sie ständig bei uns, wenn die Eltern arbeiten waren, sie sind sozusagen bei uns groß geworden“, erzählt die stolze Großmutter. Heute ernten beide die Früchte: Der Kontakt zu allen Familienmi­tgliedern ist innig und von großer Fürsorge geprägt. „Unsere Kinder und Enkel melden sich regelmäßig, schauen nach uns und fahren uns überall hin, wohin wir müssen“, erzählt Helmut Köhler, der große Mühe mit dem Laufen hat. Trotzdem ist er mobiler als seine geliebte Ehefrau. „Sie hat es schwerer mit den Beinen“, sagt er und tut alles, um seiner Christel zu helfen, wo er kann.

Und dabei hilft ihm die gemeinsame Zeit, in der sich beide immer gegenseiti­g unterstütz­t haben. „Wir kennen uns in- und auswendig. Wenn sie unruhig wird, weiß ich, dass sie ein Taschentuc­h sucht oder ein Kissen für die Beine braucht“, sagt Helmut Köhler. Und genau das sei – da sind sich beide einig – das Rezept für eine gute und lange andauernde Ehe. „Man muss sich zuhören, sich ergänzen und respektier­en. Füreinande­r Dasein ist das A und O“, meint Christel Köhler.

Wie heute, am Tag ihrer Eisernen Hochzeit gefeiert wird, das weiß das Ehepaar noch nicht ganz genau. „Es kommen Vertreter der Stadt und der Kirche um zu gratuliere­n, aber was unsere Kinder geplant haben, das ist noch eine Überraschu­ng für uns.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany