Baum auf Auto: Besitzer klagt
An der Lorettostraße war ein 20-Meter-Baum auf mehrere Pkw gekracht.
(wuk) Knapp vier Monate nach dem Umfallen eines 20-Meter-Baumes an der Lorettostraße, durch den im Oktober 2016 eine Hausfassade und drei parkende Autos beschädigt wurden, zieht einer der Autobesitzer jetzt vors Landgericht. Per Zivilklage, die gestern gegen die Stadt eingereicht wurde, fordert ein Techniker für die Schäden an seinem BMW-Kombi rund 4.400 Euro Schadenersatz.
Laut Klage habe die Stadt in den Wochen vor dem Baumsturz ihre Sicherungspflicht vernachlässigt. Die städtischen Kontrolleure seien nämlich untätig geblieben, obwohl jene Scheinakazie lange vor dem Umfallen deutlich sichtbar und bedrohlich schräg gestanden habe. Als Ursache für den Sturz des Baumes wurde später festgestellt, dass die Starkwurzel der Scheinakazie faulig war. Das sei aus Sicht der Stadt aber von außen nicht sichtbar gewesen, also könne man für den damals auf 70.000 Euro geschätzten Gesamtschaden nicht verantwortlich ge- macht werden. Zudem verwies die Stadt auf ihre regelmäßigen BaumKontrollen.
Der Kläger gibt dagegen an, ein Landschaftsarchitekt habe die Schräglage des Baumes, durch die sogar ein angrenzender Fahrradständer zur Seite gebogen wurde, extra fotografiert und die Bilder der Stadt zugeschickt. Anfang August hätten städtische Kontrolleure aber nur eine „leichte Schräglage“des Baumes vermerkt – ohne irgendeine Absicherung zu veranlassen. Darin sieht der Kläger, auf dessen geparktem Auto der Baum zehn Wochen später gelandet ist, eine Verletzung der Sicherungspflicht. Da etliche Einigungsversuche mit der Stadt ergebnislos geblieben seien, hat der Autobesitzer jetzt Klage gegen die Stadt erhoben. Einen Termin für die Verhandlung gibt es noch nicht.