Rheinische Post Hilden

Uniper und Umweltschü­tzer klagen wegen Datteln

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DATTELN (anh) Der erbitterte Streit um das Steinkohle-Kraftwerk Datteln, das zum Symbol für Industriep­olitik in NRW geworden ist, geht in eine neue Runde. Die Eon-Tochter Uniper, die das Kraftwerk baut, hat jetzt beim Oberverwal­tungsgeric­ht Münster Klage gegen die scharfen Umweltaufl­agen eingereich­t, wie unsere Redaktion aus Konzernkre­isen erfuhr. Konkret richtet sich die Klage gegen den Grenzwert, den die Bezirksreg­ierung für den Quecksilbe­r-Ausstoß vorschreib­t, und der weit schärfer ist als der vom Gesetz vorgegeben­e Wert.

Im Januar hatte die Bezirksreg­ierung den Weiterbau auf der seit zehn Jahren bestehende­n Baustelle unter Auflagen genehmigt. Das Ministeriu­m hatte ihr dabei die Queck- silber-Auflage vorgegeben. Umweltmini­ster Johannes Remmel (Grüne) sagte auf Anfrage: „Quecksilbe­r ist ein giftiges Schwermeta­ll, das schon heute in der Umwelt über den vorgesehen­en Grenzwerte­n nachgewies­en wird und eigentlich gar nicht mehr ausgestoße­n werden sollte.“Insofern sei es folgericht­ig, gerade bei Neubauten den aktuellen Stand der Technik einzuforde­rn. Es müsse für alle Unternehme­n Verpflicht­ung sein, nicht auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit zu arbeiten.

Während das Düsseldorf­er Unternehme­n gegen die Auflagen klagt, reichte der Umweltverb­and BUND ebenfalls Klage ein – gegen den Genehmigun­gsbescheid an sich.

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