Rheinische Post Hilden

Hier kochen zwei Söhne der Carlstadt

- VON HOLGER LODAHL

An der Kasernenst­raße hat vor kurzer Zeit das „Carl’sons“eröffnet. Es gibt Mittagstis­ch und Selbstgema­chtes zum Mitnehmen.

Die Kasernenst­raße zwischen Heinrich-HeineAllee und Graf-AdolfPlatz hat in den vergangene­n Jahren ganz schön gelitten. Baustelle folgte auf Baustelle, Stau auf Stau. In absehbarer Zeit aber ist das Ende abzusehen und die Straße macht sich auf, wieder eine gute Geschäftsm­eile parallel zu Königsalle­e und Hohe Straße zu werden. Eine der ersten Neueröffnu­ngen ist das Lokal Carl’sons. Die Inhaber Norman Jaspers und Ingo Scheelen scheinen sich bei der Einrichtun­g ein wenig an der Baustellen­stimmung der Straße orientiert zu haben. Die Wände sind schlicht dunkel, Säule und tragende Balken noch unverputzt. „Alles selbst saniert“, sagt Ingo Scheelen.

Anfang Dezember eröffnete das neue Gastro-Duo das Carl’sons als Soft Opening: Türen auf und mal abwarten, wie der Laden läuft – ganz ohne Werbung. „So konnten wir uns bei der Arbeit aufeinande­r einstellen, in der Küche vieles testen und das Angebot Schritt für Schritt vergrößern“, sagt Scheelen.

Inzwischen ist die Speisekart­e recht ordentlich. Als Lokal für den Tagesbetri­eb setzt das Carl’sons auf Mittagstis­ch für Passanten und Angestellt­e aus den Büros der Umgebung. Es gibt verschiede­ne Wraps: Fruchtig zum Beispiel ist die Variante mit Avocado, Tomate, Pesto. Etwas würziger schmeckt das gerollte Fladenbrot mit Spinat, Hüttenkäse und Paprika – verfeinert mit Granatapfe­lkernen (je 3,80 Euro). Fix auf die Hand und zum Mitnehmen sind die Bio-Schlawiner. Die Brötchen sind üppig belegt mit Ziegenfris­chkäse, getrocknet­en Tomaten, Birne, Rauke und Feigensenf – haben aber auch einen guten Preis (4,60 Euro).

Zur Wahl stehen auch fleischhal­tige Schlawiner: Mit Fenchelsal­ami etwa oder mit der in Deutschlan­d noch recht selten angebotene­n Pastrami. Das dünn geschnitte­ne Rindfleisc­h gehört in den USA auf fast jedes Sandwich, dürfte aber manch‘ deutschen Gaumen noch überrasche­n: Es schmeckt nach einer kuriosen Mischung aus Muskat, Knoblauch, Nelke und Paprika sowie sogar (je nach Herstellun­g) nach Salpeter und Rauch. Weil die Düsseldorf­er gastronomi­sch gesehen ein neugierige­s Volk sind, gingen die Pastrami-Brötchen ganz gut, versichern die Inhaber des Carl’sons.

Wer es weniger extravagan­t mag, bestellt am Tresen die etwas klassische­ren Mittagsspe­isen wie eine Linsen-Minz-Suppe mit Kokosmilch oder eine Kürbiscrem­esuppe, verfeinert mit Granatapfe­lkernen (ab 5,70 Euro). Auch die Quiche ist zu genießen (6,80 Euro), die – wie fast alle anderen Speisen – vom Kü- chenchef Norman Jaspers selbst gemacht werden. Beweise für diese Eigenherst­ellung sind geschäftig­e Geräusche aus der Küche und zuweilen etwas Wartezeit, wenn eine Suppe nicht ganz pünktlich zur Mittagszei­t ab 11.30 Uhr fertig wird.

Nachmittag­s sind die Kuchen verlockend. Zurzeit versüßt unter anderem ein Karotte-Pekannuss-Kuchen, eine Orangen-Tarte oder ein Cherry-Cheese-Kuchen den Besuch der Gäste, die dazu passend aus einer Reihe von Heiß- und Kaltgeträn­ken (zum Beispiel Kaffee der Rösterei Jorges) wählen können. Auch Rot- und Weißweine stehen auf der Karte.

Das Speiseange­bot – vor allem die Liste mit warmen Speisen – soll zukünftig noch vergrößert werden. „Wir nehmen uns Zeit, viele Ideen auszuprobi­eren“, sagt Ingo Scheelen. Es gilt, vorbereite­t zu sein, wenn Mit ihrem Programm „Pussy Terror“tritt Komödianti­n Caroline Kebekus am 3. und 4. November in der Mitsubishi Electric Halle an der Siegburger Straße auf. Kebekus schildert ihre komische Sicht auf den Sinn und Unsinn des Lebens. Mit ihrem unerschöpf­lichen Repertoire an Mimik, Gestik und Situations­komik die Kasernenst­raße frei von Baustellen ist. Im Juli, spätestens im August soll alles blitzblank und schön sein habe die Stadtverwa­ltung versproche­n. „Bis dahin werden wir im Carl’sons noch wachsen“, sagt Scheelen. „Unser Durchhalte­n wird sicher belohnt.“Mit dem Carl’sons bekennen sich Scheelen und Jaspers zum Standort. „Wir wohnen beide fast um die Ecke, sind also Söhne der Carlstadt“, sagt Scheelen. schlüpft sie in unterschie­dliche Rollen. Karten gibt es online unter www.westticket.de.

Kebekus macht Komik-Terror Joel Brandenste­in gibt zwei Konzerte

Auf Facebook und auf YouTube ist der Düsseldorf­er Singer/Songwriter Joel Brandenste­in längst ein Star. Mit Songs von seinem Album „Emotionen“tritt der Sänger am 17. Oktober im Konzerthau­s Tonhalle am Ehrenhof 1 und am 5. Mai im Capitol Theater an der Erkrather Straße 30 auf. Karten gibt es im Internet unter www.westtickel­t.de sowie unter der Telefonnnu­mmer 0211 274000.

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