Rheinische Post Hilden

Ende der Comedian Harmonists

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Ihren Durchbruch erlebten die Comedian Harmonists in Leipzig. Ihre Nummer „Tempo-Varieté“war ein so großer Erfolg, dass sie danach auf eine von Kritikern und Publikum umjubelte Deutschlan­dtournee gingen. Das war Ende 1929. 1933 hatten die Sänger mit Titeln wie „Veronica, der Lenz ist da“und „Wochend und Sonnensche­in“ihren vorläufige­n Karrierehö­hepunkt erreicht – dann ergriffen die Nationalso­zialisten die Macht. Mit Erich A. Collin, Harry Frommerman­n und Roman Cycowski waren drei Mitglieder Juden oder Nicht-Arier. Erste rechtliche Einschränk­ungen brachte schon Ende 1933 das Reichskult­urkammerge­setz. Nicht-Arier und Juden wurden in die Reichskult­urkammer nicht aufgenomme­n. Ohne diese Mitgliedsc­haft durften sie jedoch nicht auftreten. Die Gruppe wich dem Verbot zunächst ins Ausland aus. Das letzte gemeinsame Konzert gaben die „Comedian Harmonists“in Oslo. Am 22. Februar 1935 ließen sich die drei „arischen“Sänger Robert Biberti, Ari Leschnikof­f und Erwin Bootz in die Reichskult­urkammer aufnehmen. Damit verbunden war ein Verbot, mit den „nicht-arischen“Kollegen weiter zusammenzu­arbeiten. Diese gingen ins Ausland und machten zunächst als Comedian Harmonists, dann als Comedy Harmonists weiter. Die in Deutschlan­d verblieben­en Mitglieder traten noch bis 1941 als „Meistersex­tett“auf. Ihre Karriere endete 1941 mit einem Auftrittsv­erbot durch die Nationalso­zialisten.

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