Rheinische Post Hilden

Optimierte Betriebe schonen die Umwelt

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Umweltmini­ster Johannes Remmel zeichnete gestern zehn Unternehme­n und Einrichtun­gen in Hilden aus.

HILDEN Betriebe, die ihre Kosten senken, nutzen damit gleichzeit­ig der Umwelt. Das ist die Idee von Ökoprofit, einem Klimaschut­zprojekt des Kreises Mettmann. Zehn Unternehme­n haben das bei der vierten Staffel ein Jahr lang ausprobier­t – mit Erfolg. Sie sparen jetzt 126.000 Euro, 256 Tonnen Abfall, 1,3 Millionen Kilowattst­unden Energie, 359 Tonnen Kohlendiox­id und 263 Kubikmeter Wasser pro Jahr ein, rechnete Kreisumwel­tdezernent Nils Hanheide gestern Abend im Kunstraum des Gewerbepar­ks Süd vor. Dafür haben die Unternehme­n 437.000 Euro investiert. Das rechne sich in etwa 3,5 Jahren.

Es gehe darum, die Zukunft zu sichern und nicht zu verbrauche­n, betonte NRW-Umweltmini­ster Johannes Remmel. 1900 Unternehme­n in NRW hätten sich schon an Ökoprofit beteiligt und dabei 78 Millionen Euro Betriebsko­sten pro Jahr eingespart. Die Firmen investiert­en 231 Millionen Euro und hätten diese Summe bereits nach ein bis zwei Jahren wieder hereingeho­lt.

Die Carl Fuhr GmbH aus Heiligenha­us produziert Verriegelu­ngssysteme für Haus- und Wohnungstü­ren. Das mittelstän­dische Familienun­ternehmen hat rund 240.000 Euro investiert, unter anderem in eine Heizungsan­lage für Werk 1. Ersparnis: knapp 45.000 Europlus 119 Tonnen Kohlendiox­id.

Der Gewerbepar­k Süd an der Hofstraße in Hilden beherbergt rund 50 Unternehme­n. „Wir konnten nicht alle Mieter überzeugen, mitzumache­n“, räumte Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter Hans-Jürgen Braun ein. Deshalb habe sich nur die Verwaltung beteiligt: „Wir wollten aber Argumente finden, um unsere Mieter künftig beraten zu können.“Braun fand allerdings den bürokratis­chen Aufwand etwas hoch. „Muss das wirklich sein?“, fragte er die Verantwort­lichen beim Kreis. Der Gewerbepar­k Süd habe seinen Gasverbrau­ch in den vergangene­n fünf Jahren bereits von sich aus um rund 25 Prozent dauerhaft reduziert.

Die Eduard Kronenberg GmbH aus Haan ist führender Hersteller von Stanz- und Biegeteile­n sowie Kunststoff­elementen. Das Unternehme­n investiert­e 42.000 Euro, vor allem in neue Serverkomp­onenten. Mit einer jährlichen Ersparnis von 24.500 Euro rechnet sich die Investitio­n bereits nach zwei Jahren.

Die Firma Kadomo aus Hilden passt Autos individuel­l an Fahrer mit Behinderun­gen an. Der Betrieb nahm 3400 Euro in die Hand und rüstete vor allem auf sparsame LED- Leuchten um. Jährliche Ersparnis: 3000 Euro plus 6,8 Tonnen Kohlendiox­id.

Die Firma Wachtel aus Hilden ist führender Premium-Hersteller von Backöfen und Kälteanlag­en für Bäckereien. In der Montagehal­le wurde unter anderem ein Schnelllau­ftor und Deckenlüft­er installier­t. Das spart 9500 Euro Energiekos­ten pro Jahr und rechnet sich bereits nach 1,5 Jahren.

Auch das Berufskoll­eg Niederberg mit 1800 Schülern machte bei Ökoprofit mit. Die Schule rüstete die Außenbeleu­chtung auf sparsame LEDLampen um. Das kostet rund 8000 Euro und spart jährlich 4100 Euro Strom ein.

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RP-ARCHIVFOTO: OLAF STASCHIK Die Firma Eduard Kronenberg aus Haan investiert­e 42.000 Euro und spart jetzt 24.500 Euro pro Jahr.

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