Gleisbaumaschine hat viele Fans
Die „RU 800 S“verlegt Gleise zwischen Flughafen und Hauptbahnhof. Ein Video von ihr wurde millionenfach geschaut.
Die Bahn tauscht seit Anfang März die Gleise zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof aus. Bahnreisende bekommen dies zu spüren – etwa durch Verspätungen oder Ausfälle. Bald sollen die letzten neuen Gleise an Ort und Stelle sein, 16 Kilometer Strecke wurden dann in vergleichsweise kurzer Zeit neu verlegt. Für die Bahn ein erfreulicher Zustand, spart sie bei dem 13 Millionen Euro teuren Projekt erhebliche Kosten. Die Gleisarbeit wird normalerweise von mehreren Maschinen übernommen, die jeweils die einzelnen Bauschritte übernehmen. Der Schotter muss gereinigt und ausgetauscht werden, alte Gleise müssen abgebaut, neue angebracht werden. Es ist eine mühsame Arbeit, die alle 25 Jahre, auf stark befahrenen Strecken alle zehn Jahre ansteht und von knapp 100 Arbeitern ausgeführt wird. Auf der Baustelle am Flughafen sind je- doch nur 35 Arbeiter im Einsatz. Der Grund hierfür hört auf den Namen „RU 800 S“. Das riesige, gelbe Maschinen-Ungetüm wurde in Österreich von dem Gleisbaumaschinen- Hersteller Plasser & Theurer und dem Bauunternehmen Swietelsky entwickelt. Obwohl sie seit 2006 in Betrieb ist, gilt sie als hochmodern und ist die einzige Gleisbaumaschine in Europa, die sowohl die Schotterreinigung als auch die Gleisverlegung in einem Arbeitsschritt bewältigt. Bei voller Last schafft sie 200 Gleismeter pro Stunde. Die „RU 800 S“ist im Netz bereits eine Berühmtheit. Ihren medialen Durchbruch schaffte sie 2015. Ein Arbeitsvideo der Maschine wurde in den sozialen Netzwerken tausendfach geteilt – bis heute haben es sich über 2,7 Millionen Menschen angeschaut.
Es ist ein beeindruckendes Ereignis, das einen für den beschwerlichen Hinweg über Schotter und Schienen entschädigt, wenn dieses 650-Tonnen-Monstrum, angetrieben von einer 4000-PS-Dieselmaschine, dröhnend neben einem die Gleise aus ihrer Verankerung reißt und scheinbar wie von Zauberhand die neuen Gleise auf den Millimeter genau auf den ausgetauschten Schwellen anbringt. Sie schont sogar die Arbeiter, indem sie den Schotter, bevor sie ihn aufnimmt, mit Wasser besprüht, um die Staubbelastung möglichst gering zu halten. Die Arbeiter wiederum revanchieren sich mit einer großen Sorgfalt der Maschine gegenüber.
Umgeben ist die Maschine von Waggons, auf denen sich die 30.000 Schwellen befinden, die im Laufe der Arbeiten ausgetauscht werden. Der Gesamtzug hat eine Länge von 1,5 Kilometern und arbeitet bis auf wenige Ausnahmen autonom.