Hebammen-Haftpflicht um rund 310 Prozent gestiegen
BERLIN (qua) Die Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 310 Prozent gestiegen. 2007 lag sie bei 1587 Euro pro Jahr. Mittlerweile beträgt sie 6483 Euro. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt.
Seit 2014 können Hebammen einen sogenannten „Sicherstellungszuschlag“aus Mitteln der Krankenkassen beantragen. Dieser soll ihnen helfen, die hohen Kosten für die Berufshaftpflicht aufzubringen. Der Zuschlag wurde insbesondere auch für Hebammen eingeführt, die nur wenige Geburten pro Jahr betreuen.
Nach den Daten der Bundesregierung haben mittlerweile 51 Prozent der freiberuflichen Hebammen einen Antrag auf Sicherstellungszuschlag gestellt. Im Durchschnitt erhalten sie 3732 Euro an Sicherstellungszuschlag, was gut die Hälfte der jährlichen Haftpflichtprämie ausmacht. Insgesamt müssen die Hebammen selbst noch 3111 Euro aufbringen (259 Euro pro Monat), die sie aus Einnahmen finanzieren müssen. Aus Sicht der Linken reicht der Sicherstellungszuschlag für Hebammen nicht aus. „Zur Lösung des Problems der Haftpflichtversicherung besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf“, sagte Birgit Wöllert, Obfrau der Linken im Gesundheitsausschuss. Sie verwies auf die Forderung der Linken, einen „Haftungsfonds für alle Gesundheitsberufe“einzurichten.
„Der Sicherstellungszuschlag für Hebammen
reicht nicht aus“
Birgit Wöllert