Sherlock Holmes’ „Tod“an den Reichenbachfällen
Arthur Conan Doyle wollte seinen berühmtesten Helden loswerden. Das Schreiben von regelmäßigen Detektiv-Geschichten war dem Autor zu zeitaufwendig geworden. So sollte Sherlock Holmes sterben. Der Schriftsteller ließ ihn dazu auf seinen gefährlichsten Widersacher treffen: Professor James Moriarty. In der Kurzgeschichte „Das letzte Problem“, erschienen 1893, nannte Doyle sogar das Datum, an dem Holmes sterben sollte: 4. Mai 1891. An den Reichenbachfällen in der Schweiz war es zwischen Moriarty und Holmes zum Kampf gekommen. Dr. John Watson, der Chronist und treue Begleiter des Detektivs, hatte zu einem fingierten Notfall in einer nahen Ortschaft eilen müssen und den Kampf sowie den Fall deshalb nicht mit eigenen Augen gesehen. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden nie aufgefunden. Der Verdacht liegt nahe, dass Doyle schon beim Verfassen der angeblich letzten Holmes-Geschichte die Möglichkeit in Betracht zog, den Detektiv wieder auferstehen zu lassen. Die nächste Geschichte, die Doyle veröffentlichte, war „Der Hund von Baskerville“, die zeitlich vor den Vorfällen an den Reichenbachfällen angeordnet ist. Die öffentliche Trauer um Sherlock Holmes und die Proteste einer großen Leserschaft ließen Doyle nicht kalt. So ließ er den Detektiv wieder aufleben und nach kurzer Pause an die Adresse Baker Street 221b zurückkehren.