Rheinische Post Hilden

Kalstert verteidigt seinen Stadtmeist­ertitel

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Die Stimmung ist prächtig in der Halle am Bandsbusch. Ganze Familien und die Klassenkam­eraden feuern die Grundschul-Teams an.

HILDEN Über 60 junge Fußballeri­nnen kickten sich am Samstag in der Bezirksspo­rtanlage Am Bandsbusch durch die achte Fußball-Stadtmeist­erschaft der Hildener Grundschül­erinnen. Vorjahress­ieger Grundschul­verbund Kalstert setzte sich erneut gegen die Konkurrenz durch.

Nisanur

Fünf Teams, hunderte Fans, Stimmung wie bei einem WM-Finale: In der Bandbusch-Halle ist das Fußballfie­ber ausgebroch­en. Die Zuschauerr­änge sind nahezu komplett besetzt. Jubelnde Fans feuern mit lauten Zurufen, heiter klappernde­n Rasseln und wilden Trommelsch­lägen ihre Mannschaft an und schwingen zum Gruß riesige Schaumstof­fhände in die Luft, mit denen sie ihren Spielerinn­en beim Einlauf euphorisch zuwinken.

Die Mannschaft­en sammeln sich um ihre Trainer. Abschließe­nde Anweisunge­n werden erteilt, letzte motivieren­de Worte ausgespro- chen. Nach der offizielle­n Eröffnung durch Bürgermeis­terin Birgit Alkenings startet das Turnier zur achten Stadtmeist­erschaft der Grundschül­erinnen. Über 60 Mädels, zwischen sieben und zehn Jahren, kämpfen um Stadtpokal und Preisgeld. Neben Vorjahress­ieger und Titelfavor­it Kalstert treten auch die Grundschul­en WilhelmHül­s und Am Elbsee, der Grundschul­verbund Schulstraß­e, sowie die Schulen an der Beethovens­traße an. Die Mädels sind angespannt, voller Adrenalin und hoch motiviert. Vor solch einer Kulisse zu spielen, spornt sie noch mehr an.

„Ich bin total aufgeregt und auch ein bisschen nervös, aber ich freue mich auch“, gesteht die neunjährig­e Nisanur. Ihr Team von der Schulstraß­e steht kurz vor der Partie gegen Titelverte­idiger Kalstert. Nisanur wird dabei als Torhüterin den Kasten ihrer Mannschaft sauber halten müssen. Keine leichte Aufgabe, doch die Neunjährig­e hält sich wacker, wehrt mit einigen starken Paraden ab, spornt ihr Team von hinten an. „Los jetzt, an- greifen“, ruft nun auch ihr Trainer hinter der Torlinie. Ähnliche Zurufe auf der Gegenseite, wo die KalstertSc­hülerinnen zeigen, was in ihnen steckt: steile Pässe, schnelles Dribbling – Pass, Schuss und Tor. Kalstert jubelt, Schulstraß­e rappelt sich auf. Die Fans auf den Rängen springen von ihren Sitzen auf und ab. Weiter geht’s. Zehn Minuten liefern sich die beiden Teams ein heißes Ge- fecht auf dem Spielfeld. Dann ist Abpfiff. Kalstert gewinnt die Partie. Die Zuschauer rasten aus: Jubelrufe, Chorgesäng­e, alle machen mit.

Nach drei Partien ist Kalstert noch unbesiegt und ohne Gegentor. „Ich hoffe, das bleibt so, dann haben wir gute Chancen auf den Titel“, sagt Teamkapitä­nin Gina (9) völlig abgeklärt. Ihre Torhüterin Amelie (10) hat gute Arbeit geleistet und die Spielerinn­en haben viele Tore erzielt. Einmal die Woche trainieren die elf Spielerinn­en für eineinhalb Stunden. Andere Teams kommen dagegen nur kurz vor diesem Turnier zusammen, trainieren nur wenige Wochen vorher. Kalstert führt eine Fußball-AG und Sportlehre­r und Trainer Holger Melchior hat seine Mädels gut aufgestell­t. Aber zu siegessich­er ist das Team zwischendu­rch auch nicht. Sie haben die anderen Partien mitverfolg­t und einen beinharten Konkurrent­en entdeckt. „Wilhelm-Hüls spielt sehr gut“, sagt Alessia (8). „Ich hoffe, dass wir gegen die gewinnen können.“

Auch „Die Wilden Willis“, wie sich das Team der Schule Wilhelm-Hüls nennt, hat Respekt vor den starken Gegnern. „Kalstert ist schon sehr stark, aber wir werden unser Bestes geben“, sagt Sharleen (8). „Wenn sie kein Tor mehr schießen, könnten wir noch Erster werden.“Maryline (9) grätscht dazwischen: „Hauptsache ist doch, dass wir uns bemühen und Spaß haben.“

„Ich bin total aufgeregt und auch ein bisschen nervös, aber ich freue mich auch“

Nach rund vier Stunden und einer heißen Hin- und noch aufregende­ren Rückrunde stehen die diesjährig­en Stadtmeist­erinnen fest: Der Grundschul­verbund Kalstert hat sich erneut den Titel erspielt und nimmt, neben Pokal und Anerkennun­g der Teams und Zuschauer, auch ein Preisgeld von 100 Euro mit. Ihre Freude können die Fußballeri­nnen kaum beschreibe­n. Claudia Ledzbor, Leiterin des Sportbüros, ist zufrieden mit dem Verlauf: „Alles hat wunderbar geklappt. Wir lagen gut in der Zeit und die Stimmung war großartig.“

 ??  ?? Kampf um den Ball: Auch das Team der Schulen an der Beethovens­traße kann der Kalstert-Truppe kein Bein stellen.
Kampf um den Ball: Auch das Team der Schulen an der Beethovens­traße kann der Kalstert-Truppe kein Bein stellen.
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RP-FOTOS (3): OLAF STASCHIK Klatschen, Pfeifen und mehr – die Zuschauer feuerten ihre Mannschaft­en begeistert an.
 ??  ?? Gleiche Schule, anderer Jahrgang: Auch in 2017 setzt sich das Kalstert-Team die Krone auf.
Gleiche Schule, anderer Jahrgang: Auch in 2017 setzt sich das Kalstert-Team die Krone auf.

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