Rheinische Post Hilden

Politik: Rewe-Markt kann erweitern

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Stadtrat stimmt mit großer Mehrheit dem Vertrag mit dem Investor für das Areal Richrather Straße 170/172 zu.

HILDEN Der Eigentümer des ReweMarkte­s und der Grundstück­e Richrather Straße 170 und 172 ist am Ziel. Bis auf eine Fraktion hat der Stadtrat dem Bebauungsp­lan und dem Vertrag mit dem Investor zugestimmt (Ja: 41, Nein: 3). Nur die Bürgerakti­on votierte mit Nein. „Uns ist nicht klar, welche Auswirkung­en das Vorhaben auf den BruchhausG­arather Bach hat“, begründete Ludger Reffgen. Der BergischRh­einische Wasserverb­and habe ausdrückli­ch erklärt, dass er keine Bedenken mehr habe, antwortete Bürgermeis­terin Birgit Alkenings. Die vorgesehen­e Schallschu­tzwand muss auf rund 18 Metern Länge auf 5,20 Meter erhöht werden, um die vorgeschri­ebenen Immissions­richtwerte zu erreichen. Danach werde die einseitig begrünte Wand abgestuft und zwischen 4,50 und 3,50 Meter hoch, erläutert Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r: „Da die Wand den Gebäudekör­per nur ge- ringfügig um 20 Zentimeter überragt, wird davon ausgegange­n, dass das städtebaul­iche Gesamtbild nicht gestört wird.“Stuhlträge­r betont, dass die Planung eine „erhebliche Verbesseru­ng“für die Anwohner bedeute: „Es kommt aktuell zu deutlichen Überschrei­tungen an allen Immissions­punkten, da zum gegenwärti­gen Zeitpunkt keinerlei Lärmschutz­maßnahmen vorhanden sind. Diese werden erst durch das geplante Vorhaben realisiert.“Der Supermarkt will von heute 1000 auf 1550 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche erweitern. Die Fläche wird nicht nur vom Rewe, sondern auch von anderen Geschäften genutzt. Damit werde der Handel in der Hildener Innenstadt nicht beeinträch­tigt, schließt sich die Industrie- und Handelskam­mer Düsseldorf einem Gutachten des Investors an. Auch die Nachbarsta­dt Langenfeld hat keine Bedenken. Im Vertrag der Stadt mit dem Investor wird festgehalt­en, dass mindestens 90 Prozent der Verkaufsfl­äche dem Vertrieb

Peter Stuhlträge­r von nahversorg­ungsreleva­nten Sortimente­n (inklusive Getränke) dienen. Im Umkreis von 700 Metern um den Rewe-Markt leben rund 9190 Einwohner. Der Gutachter geht von einer Kaufkraft von 2300 Euro pro Einwohner für Nahrungsun­d Genussmitt­el aus und kommt so auf einen erwarteten Umsatz von rund 21 Millionen Euro.

Die Anlieferun­g des Supermarkt­es wird eingehaust, jedoch nicht vollständi­g. Die Belüftungs­anlage wird erneuert, damit leiser und darf nur zur nördlichen Gebäudesei­te und zum Parkplatz ausgericht­et werden. Anwohner hatten sich über Geruchsbel­ästigung durch Fleischzub­ereitung in der Rewe-Metzgerei beschwert. Lärmarme Einkaufswa­gen und Asphalt statt Pflaster auf dem Parkplatz sollen ebenfalls für weniger Lärm sorgen.

Die Zahl der Parkplätze wird durch die Erweiterun­g von heute 50 auf 68 erhöht. Die Zufahrt bleibt, wo sie heute ist. Der zuständige Landesbetr­ieb Straßen NRW (die Richrather Straße ist eine Landesstra­ße) hatte eine vorgeschla­gene Verlegung abgelehnt. Auf Wunsch der Unteren Bodenschut­zbehörde des Kreises mussten der Investor und Esso Ölrückstän­de im Boden einer ehemaligen Tankstelle auf dem Nachbargru­ndstück entsorgen lassen.

Der Bebauungsp­lan wird rechtskräf­tig, wenn der Beschluss des Stadtrates im Amtsblatt der Stadt Hilden bekannt gemacht wird. Die eigentlich­en Bauarbeite­n werden vermutlich erst Ende 2017/18 beginnen, schätzt Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r – so lange dauert das komplexe Bau- und Genehmigun­gsverfahre­n.

„Die Planung ist eine erhebliche Lärmschutz­Verbesseru­ng für die

Anwohner“

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